Orban pro Trump: "Liberale Elite möchte Konservative zerstören"
Es kommt zusammen, was zusammen gehört: Der ungarische Ministerpräsident und Rechtspopulist Viktor Orban hat sich für eine Wiederwahl des US-Präsidenten und Rechtspopulisten Donald Trump ausgesprochen. Zugleich hat sich Orban von politischen Leitlinien der Europäischen Union (EU) distanziert.
Er kämpfe für einen Sieg des Republikaners Trumps, weil die mit ihm rivalisierenden Demokraten ihre Diplomatie auf "moralischen Imperialismus" gründeten, schrieb Orban am Montag in der Zeitung Magyar Nemzet. Weltweit versuche eine liberale Elite, Europas christliche Konservative zu zerstören. Mit Blick auf die nächste
Parlamentswahl in Ungarn in zwei Jahren schrieb er: "Sie bereiten sich für einen entscheidenden Kampf im Jahr 2022 vor, unterstützt von den internationalen Medien, Brüssler Bürokraten und als Organisationen der Zivilgesellschaft getarnten Nicht-Regierungsorganisationen", so Orban.
"Absurd hohe Klimaziele"
"Es wird Zeit, dass auch wir uns sammeln." Wie in der EU der Streit über Konditionen für das billionenschwere Corona-Wiederaufbauprogramm ausgehe, hänge weitgehend davon ab, wer in Deutschland auf Bundeskanzlerin Angela Merkel folge, so Orban. Ungarn und seine Nachbarn würden wirtschaftliche Effizienz über die Politik der Gemeinschaft stellen. Als Beispiele nannte er "zur Absurdität erhöhte Klimaziele, ein soziales Europa, ein gemeinsames Steuerrecht und eine multikulturelle Gesellschaft".
Orban hat mit einem Veto gegen das Corona-Hilfsprogramm gedroht und von einer "erpresserische Herrschaft" gesprochen. Er ist seit 2010 durchgängig Ministerpräsident des EU-Lands, das wegen seiner Justiz- und Medienpolitik in Brüssel in die Kritik geraten ist. So hat das Europäische Parlament mutmaßliche Verstöße gegen Rechtsstaatsprinzipien bemängelt.
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