Olaf Scholz: "Wähler wollen, dass der Kanzler Olaf Scholz heißt"

Top candidates of German parties talk about energy economy
Unionskandidat Laschet will hingegen unionsgeführte Regierung bilden.

Das Rennen um die Nachfolge Angela Merkels hätte enger kaum sein können. In einer ersten Prognose nach dem Schluss der Wahllokale um 18 Uhr sah die ARD die SPD und die CDU noch ex aequo bei 25 Prozent. In der ersten Hochrechnung um kurz vor 19 Uhr landete die SPD schließlich hauchdünn vor der CDU. 24,9 Prozent entfallen demnach auf die SPD - 24,7 auf die CDU

"Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein", sagte Armin Laschet in einer ersten Reaktion am Sonntagabend. Dennoch wolle er versuchen, eine unionsgeführte Regierung zu bilden. "Eine Stimme für die Union ist eine Stimme gegen eine linksgeführte Bundesregierung.

Eine Niederlage seiner Partei wollte er noch nicht eingestehen. "Es wird noch ein langer Wahlabend."  

Olaf Scholz: "Wähler wollen, dass der Kanzler Olaf Scholz heißt"

Olaf Scholz sah das Wahlergebnis naturgemäß eindeutiger. Die Wähler hätten den Wunsch deutlich gemacht, "dass der nächste Kanzler Olaf Scholz heißt", sagte der SPD-Spitzenkandidat am Abend in der SPD-Zentrale. "Das ist ein großer Erfolg." Viele Wählerinnen und Wähler hätten deutlich gemacht, dass sie einen "Wechsel in der Regierung" wollten. 

Baerbock lobt "historisch bestes Ergebnis"

Fix ist: Aus dem KanzlerInnen-Rennen ist ein Kanzler-Rennen geworden. Die Grünen landen mit ihrer Spitzenkandidatin Annalena Baerbock mit 14,8 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz. Die AfD landete mit 11,3 Prozent knapp vor der FDP (11,2 Prozent). 

Baerbock lobte das mutmaßliche Abschneiden ihrer Partei als das "historische beste Ergebnis". Das bisher beste Ergebnis bei einer Bundestagswahl in Deutschland erreichte die Ökopartei 2009 mit 10,7 Prozent. Noch im April lagen die Grünen jedoch in Umfragen sogar auf Platz eins. 

"Wir sind erstmals angetreten, um als führende Kraft dieses Land zu gestalten", sagte Baerbock bei der Wahlparty ihrer Partei in Berlin. "Wir wollten mehr", räumte sie ein. Das habe nicht geklappt, auch aufgrund eigener Fehler - ihrer Fehler, wie sie präzisierte.

"Dieses Land braucht eine Klimaregierung", betonte Baerbock, die mit "Annalena"-Sprechchören empfangen wurde. "Dafür kämpfen wir jetzt weiter mit euch allen." Co-Chef Robert Habeck umarmte Baerbock auf der Bühne und nannte sie "eine Kämpferin, ein Löwenherz".

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