Die Krisenteams sind dann fürs Erste damit beschäftigt, den Status dieser Personen zu überprüfen, ob sie also tatsächlich die Staatsbürgerschaft oder eine Aufenthaltsgenehmigung in Österreich haben.
Mit der Flucht per Flugzeug ist es zumindest für Menschen, die nach Deutschland oder Österreich wollen, seit Freitag ohnehin vorbei. Die Bundeswehr hat die Flüge nach und aus Kabul eingestellt. Zwar steht eine Bundeswehr-Maschine noch bis Samstag in Taschkent auf Abruf, ein weiterer Flug ist aber nicht geplant. Auch Italien, die Schweiz und andere europäische Staaten haben ihre Evakuierungsflüge am Freitag beendet. Die US-Truppen dagegen bleiben noch bis Ende August am Flughafen in Kabul stationiert und fliegen bis dahin auch Flüchtlinge aus. Weit mehr als 100.000 Menschen, so die Zählung der US-Regierung, wurden insgesamt bisher aus Afghanistan herausgebracht.
Doch es sind immer noch Zehntausende Menschen, die eigentlich aus dem Land gebracht werden sollten: Ausländische Staatsbürger, afghanische Mitarbeiter ausländischer Behörden oder internationaler Organisationen, Menschrechtsaktivisten. Allein auf den Listen der deutschen Bundesregierung stehen noch 10.000 Afghanen, die aus dem Land gebracht werden sollten.
Auch die österreichischen Krisenteams haben noch mehrere Dutzend Menschen auf ihren Listen, die aus dem Land gebracht werden sollten. Die Flucht läuft inzwischen auch über den Landweg. Im Auto oder in Bussen machen sich die Menschen auf den Weg an die Grenze, nach Usbekistan, aber auch zu anderen Nachbarländern. Mit der Hilfe der österreichischen Behörden schaffen sie es über die Grenze.
Man nütze alle Möglichkeiten, um die Menschen bei der Ausreise zu unterstützen, erklärt Gabriele Juen, Sprecherin des Außenministeriums: Doch da die Grenzen Afghanistans zu den Nachbarländern eigentlich geschlossen seien, sei jeder Schritt heikel.
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