Österreich spricht höchste Reisewarnung für den Libanon aus

Österreich spricht höchste Reisewarnung für den Libanon aus
Das Außenministerium spricht die höchste Reisewarnung für den Libanon aus. Österreicherinnen und Österreicher werden aufgefordert, den Libanon zu verlassen.

Auf der Website des Außenministeriums (BMEIA) wird aktuell vor einer Reise in den Libanon gewarnt und gleichzeitig wird Österreicherinnen und Österreichern, die vor Ort sind, empfohlen, den Libanon zu verlassen.

"Die Sicherheitssituation für Ausländer ist zurzeit äußerst kritisch", heißt es auf der Seite des Außenministeriums.

Die Lage ist "hoch volatil"

Und weiter: "Die Lage in der Region ist aufgrund der Angriffe der Terrororganisation Hamas auf Israel seit dem 7. Oktober 2023 hoch volatil. Es kommt vermehrt zu gegenseitigen Beschuss zwischen Hisbollah und Israel im libanesischen/israelischen Grenzgebiet (die sogenannte blaue Linie). Durch die militärischen Auseinandersetzungen und die instabile politische Lage besteht eine erhöhte Gefahr von bewaffneten Auseinandersetzungen, Ausschreitungen und Anschlägen im ganzen Land, insbesondere im südlichen Teil Libanons. Eine Eskalation der Lage sowie eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden. Es ist mit Straßenblockaden und Protesten zu rechnen. Immer mehr Fluglinien stellen ihren Betrieb von und nach Beirut ein."

Nach aktuellem Stand sind derzeit rund 350 Auslandsösterreicher und circa 40 Reisende im Libanon beim Außenministerium registriert.

Mehr lesen: Israel evakuiert Stadt an der Grenze zum Libanon

Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze haben zugenommen

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen haben auch die Spannungen und der gegenseitige Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze zugenommen. Dabei gab es auf beiden Seiten bereits Tote. Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte die einflussreiche, libanesische Hisbollah-Miliz sogleich ihre "Solidarität" mit der Hamas erklärt.

Übergreifen des Krieges auf andere Länder der Region wird befürchtet

International wird daher ein Übergreifen des Krieges auf andere Länder der Region befürchtet. Deutschland, die USA und Großbritannien forderten ihre Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag zur Ausreise aus dem Libanon auf. "Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden", erklärte das Auswärtige Amt am Donnerstag in Berlin. Am Freitag zog die niederländische Regierung mit einem solchen Appell nach.

Nach tagelangen Spannungen an der Grenze zum Libanon hat das israelische Militär am Freitag die Evakuierung der nordisraelischen Stadt Kiryat Shmona bekanntgegeben. Wie die Armee mitteilte, sollen die rund 25.000 Einwohnerinnen und Einwohner die Stadt verlassen und in staatlich finanzierte Unterkünfte gebracht werden. An der israelisch-libanesischen Grenze kam es indes am Freitag erneut zu Gefechten.

Nach Angaben der israelischen Armee vom Freitag hätten sich drei Hisbollah-Kämpfer im Grenzgebiet aufgehalten, woraufhin die Armee mit Angriffen aus der Luft reagierte. Israelische Scharfschützen hätten außerdem auf bewaffnete Männer geschossen, die im Grenzgebiet identifiziert wurden.

In Notfällen ist die Österreichische Botschaft in Beirut unter + 961 1 213 017 oder außerhalb der Dienstzeiten +961 (0) 3959765 und die Notfallsnummer des Außenministeriums in Wien unter +43 1 90 1154411 rund um die Uhr erreichbar.

Kommentare