Österreich fürchtet um seine Soldaten am Golan

APA12280282-2 - 12042013 - GOLAN - ISRAEL: ZU APA 0168 AI - Vizekanzler Michael Spindelegger (r.) besuchte am Freitag, 12. April 2013, im Rahmen seiner Nah Ost Reise die auf den Golanhöhen stationierten österreichischen UNO-Truppen. Im Bild: Spindelegger bei der Besichtigung des Stützpunktes. APA-FOTO: DRAGAN TATIC
Sicherheitsrat: Spindelegger sucht Konsens.

Sie tragen Kampfhelme, kugelsichere Westen und bewegen sich in gepanzerten Fahrzeugen. 380 österreichische Soldaten sind im UNO-Einsatz am Golan, die Lage ist durch den syrischen Bürgerkrieg äußerst angespannt.

Dienstagnachmittag berief Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger den Nationalen Sicherheitsrat (Analyse- und Beratungsgremium aus Regierungsspitze, Ministern und Abgeordneten) ein, um über das weitere Vorgehen am Golan einen politischen Konsens zwischen Regierung und Opposition zu erzielen. „Die Sicherheit unserer Soldaten ist ein nationales Anliegen“, betonte Spindelegger gegenüber dem KURIER.

Große Sorgen bereitet den Österreichern der routinemäßige Austausch von rund 220 Soldaten Anfang Juni, der in zwei Tranchen vor sich gehen soll. Da der Transport über Damaskus zu gefährlich ist – Anfang Dezember wurde ein Konvoi beschossen und zwei österreichische Soldaten dabei verletzt – bleibt nur die Route über Israel. Dafür braucht es aber die Zustimmung Syriens, die es noch nicht gibt. Diplomaten suchen nach einer Lösung. Im Übrigen braucht es auch für jeden Versorgungstransport der Soldaten, der derzeit über Israel erfolgt, ein Okay der Regierung in Damaskus.

Die UNO kontrolliert seit 1974 auf den Golan-Höhen den Waffenstillstand zwischen Syrien und Israel. Derzeit wird die Lage ständig von Experten des Verteidigungsministeriums beobachtet. Zuletzt wurde die Sicherheit der österreichischen Blauhelme verbessert, Verteidigungsminister Gerald Klug ließ Schutzausrüstung, zusätzliche Radpanzer „Pandur“ und Truppentransporter liefern. In den nächsten Wochen will er selbst die Soldaten am Golan besuchen.

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