Wie David Cameron dem "Guardian" zusetzt

Wie David Cameron dem "Guardian" zusetzt
Chefredakteur Rusbridger kritisiert politische Drohgebärden - und vermutet, selbst Ziel des Geheimdiensts zu sein.

Der Chefredakteur des britischen Guardian, Alan Rusbridger, hat erneut schwere Vorwürfe gegen die Regierung von Premierminister David Cameron erhoben. Neue Einschüchterungsversuche der Regierung, mit dem Versuch, die Zeitung von der Veröffentlichung von Geheimdienstinformationen abzuhalten, bezeichnete er in einem Interview des Nachrichtenmagazins Spiegel als "billige Attacke".

Angriffiger Cameron

Wie David Cameron dem "Guardian" zusetzt
The editor of The Guardian Alan Rusbridger leaves Downing Street in London, December 4, 2012. British Prime Minister David Cameron told a meeting of newspaper editors on Tuesday they needed to set up an independent press regulator urgently. REUTERS/Stefan Wermuth (BRITAIN - Tags: POLITICS SOCIETY)
Cameron hatte erst kürzlich wieder "härtere Maßnahmen" gegen denGuardianwegen dessen Veröffentlichungen von Informationen des "Whistleblowers"Edward Snowdenangekündigt. "Wenn sie nicht gesellschaftliches Verantwortungsgefühl an den Tag legen, wird es sehr schwer für die Regierung, sich zurückzuhalten und nicht tätig zu werden", so Cameron am Montag im Parlament.

Der Guardian werde sich davon aber nicht beeindrucken lassen: Bereits nach der angeordneten Vernichtung der Snowden-Dokumente hatte sich Rusbridger unbeeidnruckt gezeigt – auch jetzt verweist er darauf, dass selbstverständlich Kopien des Snowden-Materials außerhalb Großbritanniens existierten.

„Stirb langsam“

Rusbridger geht davon aus, selbst zum Ziel von Geheimdienstleuten geworden zu sein. Sein Facebook-Profil sei wie von unsichtbarer Hand geändert worden. Unter der Rubrik mit seinen Lieblingsfilmen sei plötzlich der Titel "Stirb langsam" aufgetaucht. Er verschicke keine E-Mails mehr mit wichtigen Inhalten und nehme sein Mobiltelefon nicht mehr zu wichtigen Gesprächen mit, sagte er dem Spiegel.

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