"Guardian" will stärker aus den USA heraus arbeiten

Copies of the Guardian newspaper are displayed at a news agent in London August 21 2013. British Prime Minister David Cameron ordered his top civil servant to try to stop revelations flowing from the Guardian newspaper about U.S. and British surveillance programmes, two sources with direct knowledge of the matter said. REUTERS/Suzanne Plunkett (BRITAIN - Tags: MEDIA POLITICS)
Chefredakteur: Beruhigt mich mehr, aus Amerika zu berichten als aus Großbritannien.

Die britische Zeitung The Guardian will künftig noch stärker als bisher aus den USA heraus arbeiten und damit dem Druck der Regierung in London entgehen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand in Amerika gegen den Guardian vorgehen wird", sagte Chefredakteur Alan Rusbridger der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Donnerstag). "Ich will nicht selbstgefällig sein, aber es beruhigt mich mehr, aus Amerika zu berichten als aus dem Vereinigten Königreich." An den Inhalten der Zeitung werde sich nichts ändern: "Wir berichten einfach weiter."

Der Guardian hatte als erste Zeitung von Spähprogrammen bei amerikanischen und britischen Geheimdiensten berichtet, die der US-Whistleblower Edward Snowden enthüllt hatte. Daraufhin hatten britische Behörden die Zeitung nach Angaben des Guardian gezwungen, Computer-Festplatten zu zerstören, auf denen Material dazu gespeichert war.

Die britische Regierung steht zudem schwer in der Kritik, weil der Partner des Guardian-Journalisten Glenn Greenwald unter Anti-Terrorgesetzen fast neun Stunden am Flughafen Heathrow festgehalten und verhört worden war. Dem Brasilianer David Miranda waren mehrere Speichermedien abgenommen worden. Dagegen geht Miranda juristisch vor. Eine Gerichtsverhandlung sollte noch am heutigen Donnerstag vor einem Gericht in London stattfinden.

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