Nordkoreas Diktator Kim Jong Un gibt Scheitern des Wirtschaftsplans zu
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat staatlichen Medien zufolge ein Scheitern des bisherigen Fünf-Jahres-Plans für die Wirtschaft „in fast allen Sektoren“ eingeräumt. Es wird erwartet, dass er beim Parteikongress am Dienstag einen neuen Wirtschaftsplan vorstellt und außerdem Themen wie Außenpolitik und die Verbindungen zu Südkorea adressiert. Der Kongress, der 2016 zuletzt stattfand, zieht weltweit Aufmerksamkeit auf sich.
Kim lobte bei seiner Eröffnungsrede die Arbeiter des Landes, die während der Corona-Pandemie „entschlossen Schwierigkeiten überwunden“ hätten, meldete die Nachrichtenagentur KCNA. Die Situation in Bezug auf Covid-19 sei „stabil“. Das Land hat bisher offiziell keine Corona-Infektionen gemeldet. Allerdings schließen Behörden nicht aus, dass es einen Ausbruch im Norden an der Grenze zu China gab, bevor die Grenze zu dem Nachbarland Anfang 2020 geschlossen wurde.
"Wundersamer Sieg"
Kim rief zu einer stärkeren Eigenständigkeit Nordkoreas auf, um Herausforderungen im In- und Ausland zu überwinden. Das Land habe einen „wundersamen Sieg“ errungen, indem es seine Macht und sein globales Ansehen gestärkt und militärische Fortschritte erzielt habe. Zudem berief sich Kim auf mehrere Treffen mit dem noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump. Das abgeschottete asiatische Land hat vor allem mit den USA seit Jahrzehnten diplomatische Spannungen.
"Menschenliebender Führer"
Beobachter gehen davon aus, dass sich Kim mit dem Eingeständnis, dass der Wirtschaftsplan gescheitert sei, Rückhalt vom Volk sichert. „Er scheint eine strategische Entscheidung getroffen zu haben, um ein wirtschaftliches Versagen zuzugeben, da er auch das Coronavirus beschuldigen kann“, sagte Shin Beom-chul, Berater am Korea Research Institute für nationale Strategie in Seoul. „Auf diese Weise würde er auch versuchen, sein Image als menschenliebender Führer zu festigen.“
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