Nordkorea: US-Terrorliste als "schlimme Provokation"

Pjöngjang wittert in der Wiederaufnahme in die Liste eine feindselige Politik und werde sein Atomprogramm auf keinen Fall einstellen.

Nordkorea hat seine Wiederaufnahme auf die US-Liste von Terror-Unterstützerstaaten als "schwere Provokation" bezeichnet. Das Außenministerium in Pjöngjang warf Washington am Mittwoch eine feindselige Politik vor. Nordkorea werde daher sein Atomprogramm weiter ausbauen. Die Nuklearwaffen dienten der Verteidigung der eigenen Souveränität, wurde ein Sprecher von den Staatsmedien zitiert.

Es war die erste offizielle Reaktion Pjöngjangs auf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump vom Montag, Nordkorea nach neun Jahren wieder auf die schwarze Liste von Ländern zu setzen, die aus Sicht der USA den Terrorismus unterstützen. Das Land wurde 2008 im Zuge der Atomverhandlungen von der US-Regierung unter George W. Bush gestrichen. Auf der Liste stehen derzeit noch der Iran, der Sudan und Syrien. Für diese Länder werden US-Entwicklungshilfe, Rüstungsexporte und bestimmte finanzielle Transaktionen beschränkt.

Durch den Eintrag in die Liste offenbare Washington seine Absicht, "unsere Ideologie und das System mithilfe aller möglichen Mittel und Methoden zu zerstören", hieß es in Pjöngjang. Die USA würden für sämtliche Konsequenzen infolge der Provokation zur Verantwortung gezogen werden.

Spannungen

In den vergangenen Monaten hatten sich die Spannungen in der Region deutlich verschärft, nachdem Nordkorea mehrfach Raketen sowie Anfang September eine weitere Atombombe getestet und damit erneut gegen UN-Resolutionen verstoßen hatte.

Für Schlagzeilen sorgte jüngst die Flucht eines nordkoreanischen Soldaten nach Südkorea. Bei der Verfolgung des Überläufers soll Südkoreas Grenze verletzt worden sein.

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