Nordkorea feuerte wieder Rakete Richtung Japan

Nordkoreanische Mittelstreckenrakete (Archivbild)
Berichte aus Südkorea und den USA. Die Rakete stürzte nach etwa 60 Kilometern ins Meer.

Nordkorea hat nach Angaben aus Seoul und Washington erneut eine ballistische Rakete in Richtung Japan ins Meer abgeschossen. Nordkorea habe am Mittwoch um 6.42 Uhr (Dienstag 23.42 Uhr MESZ) "eine ballistische Rakete aus der Gegend von Sinpo", einer Hafenstadt im Osten Nordkoreas, abgefeuert, erklärte das südkoreanische Verteidigungsministerium. Die Rakete sei etwa 60 Kilometer weit geflogen.

Die vorliegenden Informationen würden nun ausgewertet, um den Typ der Rakete zu bestimmen, erklärte das südkoreanische Verteidigungsministerium. Die Armee behalte "Nordkoreas provokative Schritte genau im Auge und hält eine hohe Verteidigungshaltung aufrecht".

Für Japan "äußerst problematisch"

Die US-Armee bestätigte den Abschuss einer ballistischen Rakete durch Nordkorea. Es habe sich um eine Mittelstreckenrakete gehandelt, die "keine Gefahr für Nordamerika" dargestellt habe. Der japanische Regierungssprecher Yoshihide Suga bezeichnete den Raketenabschuss als "äußerst problematisch". Japan könne die wiederholten Provokationen Nordkoreas nicht tolerieren, fügte Suga hinzu.

Bereits Anfang März hatte Nordkorea vor seiner Ostküste vier Raketen in Richtung Japan ins Meer geschossen. Das kommunistische Land provoziert die internationale Gemeinschaft zunehmend mit seinem Atom- und Raketenprogramm. Im vergangenen Jahr unternahm Nordkorea zwei Atomwaffentests und eine Reihe von Raketentests und verstieß damit gegen mehrere Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats.

USA verstärkt Druck auf China

Die neue US-Regierung drängt auf ein Ende von Nordkoreas Verstößen und übt verstärkt Druck auf China aus, den wichtigsten Unterstützer von Pjöngjang. US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich mit einem Alleingang der USA im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm gedroht. Wenn Peking das Problem "nicht löst, werden wir es tun", sagte Trump in einem Zeitungsinterview.

Als Reaktion darauf drohte Pjöngjang mit "Gegenmaßnahmen". Trumps Äußerungen sowie ein laufendes Militärmanöver der USA mit Südkorea und Japan bezeichnete das nordkoreanische Außenministerium am Montag als "rücksichtloses Vorgehen", das die koreanische Halbinsel "an den Rand eines Krieges" bringe. Nach Einschätzung von Experten bereitet das Land derzeit einen weiteren Atomtest vor, bisher hatte es fünf solcher Tests unternommen.

Trump empfängt am Donnerstag und Freitag Chinas Staatschef Xi Jinping in seinem Privatclub Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida.

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