Nordkorea feuert erneut ballistische Rakete ab

Japaner verfolgen die beunruhigenden Nachrichten aus Nordkorea.
Regime hat massive Warnungen ignoriert. Pentagon bestätigt Berichte aus Japan. Geschoss möglicherweise innerhalb der 200-Meilen-Zone Japans ins Meer gestürzt.

Nordkorea hat trotz massiver Warnungen erneut eine ballistische Rakete getestet. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Südkoreas Militär berichtete, startete die Rakete am Freitag gegen 23.41 Uhr (Ortszeit, 16.41 Uhr MESZ) in der Provinz Chagang-do nahe der Grenze zu China. Niedergegangen sei sie im Japanischen Meer zwischen Japan und der koreanischen Halbinsel.

Die Rakete sei 45 Minuten geflogen und dann in ein Seegebiet der exklusiven Wirtschaftszone Japans gestürzt, sagte Japans oberster Kabinettssekretär Yoshihide Suga der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo und dem Fernsehsender NHK zufolge. Dabei handelt es sich um eine von Japan beanspruchte Wirtschaftszone 200 Meilen vor der Küste des Inselstaats.

Auch das US-Verteidigungsministerium bestätigte den Raketenstart. Ob es sich um eine Langstreckenrakete handelte, sei noch nicht bekannt.

Südkorea und Japan beriefen nach dem Raketenstart ihre nationalen Sicherheitsräte ein. In Südkorea zitierte die Agentur Yonhap einen Regierungsbeamten mit den Worten, "Präsident Moon hat einen Notfallbefehl zur Versammlung des Sicherheitsrats gegeben, sobald er über den Raketenstart informiert wurde".

Zuletzt hatte der kommunistische Norden Anfang Juli nach südkoreanischen Angaben eine Interkontinentalrakete (ICBM) getestet, die auch die USA erreichen kann. Der Test der Hwasong-14 genannten Rakete, den Machthaber Kim Jong-un persönlich geleitet habe, sei erfolgreich gewesen, berichteten Nordkoreas Staatsmedien am 4. Juli. Nordkorea könne "jeden Teil der Welt mit Atomwaffen treffen", verlautete aus Pjöngjang. Zum neuen Raketenstart lag zunächst keine Mitteilung aus Nordkorea vor.

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