Nigeria: Sprengstoffgürtel bei Morgengebet gezündet - 22 Tote

Ein Plakat zeigt die meistgesuchten Terroristen von Boko Haram.
Zwei Attentäterinnen in Moschee töteten 22 Menschen in Borno, einer Hochburg der Boko Haram.

Zwei Selbstmordattentäterinnen haben bei einem Anschlag auf eine Moschee im Nordosten Nigerias mindestens 20 Menschen mit in den Tod gerissen. Eine der Terroristinnen hätte ihren Sprengstoffgürtel am Mittwoch während des Morgengebets in einer Moschee der Stadt Maiduguri im Unionsstaat Borno gezündet, sagte ein Militärsprecher.

Eine zweite Täterin habe wenige Minuten später etwa 50 Meter vor der Moschee eine weitere Explosion ausgelöst. Mindestens 18 Menschen wurden nach Angaben des Militärs verletzt.

Zunächst hatten Augenzeugen von 25 Toten und mehr als 40 Verletzten gesprochen. Soldaten, Polizisten und Sanitäter seien inzwischen an Ort und Stelle und hätten den Anschlagsort abgeriegelt, sagte Militärsprecher Sani Usman.

Hochburg der Boko Haram

Der Anschlag ereignete sich in Umarari, einem Dorf rund fünf Kilometer südlich von Maiduguri, der Hauptstadt des Unionsstaates Borno. Borno gilt als Hochburg der Islamistengruppe Boko Haram ("Westliche Erziehung ist Sünde"). Zunächst bekannte sich jedoch niemand zu dem Anschlag, er erinnerte aber an frühere Attentate der islamistischen Terrororganisation.

Die sunnitischen Fundamentalisten terrorisieren den Nordosten Nigerias und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad. Die Islamisten wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten. Bei Anschlägen und Angriffen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 14.000 Menschen getötet und Hunderte verschleppt - vor allem Frauen und Mädchen. Boko Haram verübt nicht nur Attentate auf staatliche und christliche Ziele, sondern auch auf moderate Muslime. Häufig zwingt sie auch Gefangene zu Selbstmordattentaten.

Im März 2015 leistete Boko Haram der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) den Treueschwur.

Ölreicher Riesenstaat

Nigeria ist der größte Erdölexporteur Afrikas und mit 170 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land des Kontinents.

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