Niger, Mali und Burkina Faso treten aus ECOWAS aus

Die Premierminister von Niger (Ali Mahamane Lamine Zeine), Burkina Faso (Apollinaire Joachim Kyelem de Tambela) und Mali (Choguel Kokalla Maiga).
Umbruch in der Sahel-Zone: Die von Putschisten beherrschten Staaten Burkina Faso, Mali und Niger haben ihren Austritt aus der Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS bekanntgegeben.

Die von Putschisten beherrschten Staaten Burkina Faso, Mali und Niger haben am Sonntag ihren sofortigen Austritt aus der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS) bekannt gegeben. Begründet wurde der Schritt damit, die ECOWAS stehe unter dem Einfluss ausländischer Mächte, was die ECOWAS-Mitgliedstaaten bedrohe. Die ECOWAS-Länder hätten zudem irrationale und illegale Sanktionen verhängt, die gegen ihre eigenen Grundsätze verstießen, so die Mitteilung.

Am 26. Juli war es zunächst im Niger zu einem Militärputsch gekommen, woraufhin die ECOWAS Sanktionen verhängte und mit einem Militäreinsatz drohte. Auch die Nachbarländer Burkina Faso und Mali werden nach Regierungsumstürzen von Militärs regiert und sind von der ECOWAS suspendiert. Im September hatten sich die drei Regierungen daher zu einer Allianz der Sahel-Staaten zusammengeschlossen. Das Abkommen ermöglicht es, gegenseitigen militärischen Beistand zu leisten. Auch geht es demnach darum, gemeinsam gegen "Terrorgruppen" vorzugehen und die Landesgrenzen zu sichern.

Trotz mehrerer Versuche, über eine Wiederaufnahme der Putschländer in die Wirtschaftsgemeinschaft zu verhandeln, haben sich die Beziehungen zwischen der ECOWAS und den drei Militärregierungen kontinuierlich verschlechtert.

Die ECOWAS besteht aus 15 Mitgliedsstaaten und bildet damit eine der größten, regionalen Wirtschaftsgemeinschaften in Afrika. Sie hat zum Ziel die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten zu fördern, um den Lebensstandard anzuheben. Seit den Militärputschen in Mali, Burkina Faso und zuletzt Niger ist die Beziehung zu den drei Ländern sehr angespannt. Diese wenden sich immer stärker Russland zu.
 

Kommentare