"New IRA" bekennt sich zu Tötung von Journalistin in Nordirland

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Nach dem Tod der Journalistin Lyra McKee geht in Nordirland die Angst vor neuen Ausschreitungen um.

Eine paramilitärische Gruppe, die sich selbst "New IRA" nennt, hat sich zur Tötung der Journalistin Lyra McKee im nordirischen Derry bekannt. Die Reporterin sei "tragischerweise getötet" worden, als sie an der Seite "feindlicher Kräfte" (der Polizei) gestanden habe, zitierte die Zeitung The Irish News am Dienstag aus einer Erklärung der Splittergruppe.

Zugleich bat die New IRA die Angehörigen McKees "aufrichtig um Entschuldigung".

Schwere Ausschreitungen

McKee war am Donnerstagabend am Rande von schweren Ausschreitungen im nordirischen Derry erschossen worden. Die Journalistin wurde nach Polizeiangaben getroffen, als ein Mann auf Polizisten schoss. Die Behörden gingen früh davon aus, dass die New IRA für die Tat verantwortlich ist. Die Gruppe setzt sich für einen Zusammenschluss Nordirlands mit Irland ein.

Der gewaltsame Tod der 29-Jährigen weckte Erinnerungen an die düstersten Zeiten des Nordirland-Konflikts, bei dem rund 3500 Menschen getötet wurden. In der britischen Provinz hatten sich jahrzehntelang irisch-katholische Nationalisten und protestantische Loyalisten bekämpft.

Die Stadt Derry, von den Protestanten Londonderry genannt, war 1972 Schauplatz des "Bloody Sunday". Damals schossen britische Soldaten auf unbewaffnete Teilnehmer einer nicht genehmigten Demonstration. 14 Menschen wurden getötet.

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