Neues Buch des Papsts: "Krieg ist ein Krebs"

Neues Buch des Papsts: "Krieg ist ein Krebs"
Zu Ostern veröffentlicht der Pontifex eine Textsammlung, die sich dem Krieg in der Ukraine widmet. Als Zeichen hat er für Karfreitag eine Ukrainerin und eine Russin eingeladen, das Kreuz zu tragen.

"Die Welt braucht keine leeren Worte, sondern bewusste Zeugen, Handwerker des Friedens, Menschen, die sich ohne Wenn und Aber und jegliche Manipulation offen für den Dialog zeigen“, schreibt Papst Franziskus in seinem am Gründonnerstag in Italien erschienenen Buch „Gegen den Krieg – Der Mut, den Frieden zu bauen“. Der Band (zunächst nur auf Italienisch) ist eine Sammlung von Texten, Stellungnahmen, Enzykliken, in denen er sich im Laufe seines Pontifikats zum Krieg geäußert hat.

Die hier wiedergegebene Stellungnahme stammt aus seiner Rede zum 53. Weltfriedenstag 2020, ist aber brandaktuell. Gerade jetzt zu Ostern. Vergebung, Dialog, Frieden und Fürsorge sind die Werte auf die Papst Franziskus pocht.

„Krieg ist Wahnsinn“

Angesichts des Waffenganges in der Ukraine formuliert er scharf: „Krieg ist keine Lösung, Krieg ist ein Wahnsinn, Krieg ist ein Krebs.“ Er sei die „Leugnung allen Rechts und ein dramatischer Angriff auf die Umwelt“. Und jeder „Krieg hinterlässt die Welt schlechter als die vorhergehende war“.

Die Menschheit sei „vom Weg des Friedens abgekommen“, schreibt der Papst weiter, „wir haben die Lehren der Tragödien aus dem vorigen Jahrhundert vergessen, wir verraten den Traum vom Frieden der Völker und die Hoffnungen der jungen Generationen“.

Symbol

Ohne Dialog könne es aber keinen Frieden geben. Deswegen hat Franziskus für den heutigen Karfreitag zum Kreuzweg beim Kolosseum auch zwei Frauen, die Ukrainerin Irina und die Russin Albina, eingeladen. Sie werden zusammen an der 13. Station das Kreuz tragen. Irina und Albina kennen einander seit Langem und sind enge Freundinnen. Franziskus’ Entschluss, auch eine Russin einzuladen, wurde von Swjatoslaw Schewtschuk, dem Großerzbischof der griechisch-katholischen Kirche in Kiew, sowie vom ukrainischen Botschafter in Rom, Andrii Yurash, vehement kritisiert. Der Papst ist aber bei der Einladung geblieben.

Mit Fassungslosigkeit verfolge er den Krieg in der Ukrainer. „Ein unsinniges Massaker, in dem sich tagtäglich Qual und Gräueltaten wiederholen.“ Wo Millionen von Menschen auf der Flucht sind und andere zu alt oder zu krank, um sich in Sicherheit zu bringen. „Gewöhnen wir uns nicht an den Krieg und an die Gewalt!“, mahnt er.

Die einzig mögliche Antwort auf Krieg, Tod und Gewalt ist für Franziskus eine andere Form des Regierens: die Welt nicht als Schachbrett zu sehen, sie nicht aus einem wirtschaftlichen, technokratischen und militärischen Blickwinkel wahrzunehmen. Der Machtanspruch, so fordert es der Papst, müsse der Fürsorge weichen.

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