Netanyahus extravaganter Lebensstil in der Kritik

Benjamin Netanyahu
Parfümierte Kerzen und teurer Lebenswandel: Netanyahu wird wegen seines Umgangs mit Steuergeld getadelt.

Israels konservativer Premier Benjamin Netanyahu hat offenbar ein ausgeprägtes Faible für parfümierte Kerzen. Umgerechnet mehr als 1200 Euro soll er dafür ausgegeben haben – nicht aus seiner Privatkassa, sondern es soll sich um Steuergelder gehandelt haben, schreibt die britische Tageszeitung The Guardian. Die jüngsten Enthüllung befeuern erneut die Kritik an dem extravaganten und teuren Lebensstil des Regierungschefs, während die Bevölkerung unter den Sparmaßnahmen stöhnt.

So soll Netanyahu für seine drei offiziellen und privaten Residenzen insgesamt fast 700.000 Euro ausgegeben haben. Das sei drei Mal so viel wie veranschlagt. Allein für Blumenschmuck sollen rund 20.000 Euro draufgegangen sein. Putzen, Garten-Betreuung und Erhaltung der luxuriösen Villa in Caesarea habe die israelischen Steuerzahler 65.000 Euro gekostet. Die Rechtfertigung aus dem Büro des Premiers: In der Residenz empfange der Regierungschef das ganze Jahr über Staatspräsidenten, halte dort Meetings sowie Konsultationen ab.

Bereits im Mai dieses Jahres war Netanyahu in die Kritik geraten, als er für einen nur fünfstündigen Flug nach London für sich und seine Ehefrau Sara ein Doppelbett in der Maschine hatte installieren lassen. Kostenpunkt: fast 100.000 Euro. Drei Monate zuvor hatte er einen heißen Eis-Deal stornieren müssen. Es war bekannt geworden, dass er sich monatlich 14 Kilogramm Gefrorenes liefern hatte lassen. Das Eis, vornehmlich Pistazie und Vanille, wurde von den Steuerzahlern finanziert.

Der Parteikollege des Regierungschefs, Kulturminister Limor Livnat, zeigte sich empört über die ständigen Anwürfe gegen Netanyahu: „Ich kenne kein anderes Land, in dem es eine derartige Verfolgung gibt.“

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