Netanjahu vor Gericht: Wie dem Premier die Macht zu Kopfe stieg

Netanjahu vor Gericht: Wie dem Premier die Macht zu Kopfe stieg
In Israel sitzt zum ersten Mal ein amtierender Premier auf der Anklagebank. Heute beginnt der Prozess gegen Benjamin Netanjahu.

Über drei Jahre lang und mit drei harten Wahlkämpfen wollte Israels Dauer-Premier Benjamin Netanjahu den Beginn dieses Strafprozesses diesen Sonntag verhindern. Am Ende standen doch Kameras und Mikrofone zur ersten Sitzung im Jerusalemer Bezirksgericht bereit, um dieses Bild zu verewigen: Wenn sich zum ersten Mal in der Geschichte Israels ein amtierender Premier auf die Anklagebank setzen muss – wegen Veruntreuung, Betrug und Bestechung während seiner Amtszeit.

Für die einen ein Putsch der Justiz, ein „Sieg linker Volksverräter“. Für andere ein Sieg des Rechtsstaats. Am Ende können auch alle verlieren.

Netanjahus Anwälte versuchten bis zuletzt, das persönliche Erscheinen des Angeklagten zu vermeiden. Doch die Richter befreiten ihn nicht schon am ersten Tag von der Pflicht, sich zu bekennen: Schuldig oder nicht?

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