Schüsse auf die Friedenstuppe
Erst vor Kurzem, so schildert es Kommandeurin Ingrid Margrethe Gjerdeseit am Mittwoch Bundeskanzler Karl Nehammer und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (beide ÖVP), seien Schüsse in Richtung der Truppen abgegeben worden. "Aber wir sind ziemlich sicher, dass das Kriminelle waren."
Die Friedenstruppen selbst sind im Regelfall nicht bewaffnet. Und dennoch überwachen sie die Grenze auf einer Länge von 183 Kilometern. 800 Soldaten sind hier stationiert, drei kommen aktuell aus Österreich. Ihren Hauptsitz haben sie in einem ehemaligen Luxushotel - dem Ledra Palace. Der größte Luxus ist aktuell ein Billardtisch.
Drei tote Soldaten
Dass dieser Einsatz auch Leben kostet, ist Teil der österreichischen Geschichte. Am 14. August 1974 wurden vier österreichische Soldaten mit Bomben aus einem türkischen Jagdbomber beschossen. Drei der vier Soldaten starben bei diesem Angriff - Oberleutnant Johann Izay, Oberwachtmeister Paul Decombe und Korporal August Isak.
Eine Gedenkstätte in Larnaka erinnert daran. Kanzler Nehammer nutzte den Zypern-Besuch, um einen Kranz niederzulegen.
„Österreichs Ziel war es immer, für den Frieden in konfliktreichen Ländern zu sorgen. In den vergangenen 62 Jahren haben mehr als 100.000 Soldatinnen und Soldaten und zivile Helfer in über 100 internationalen friedensunterstützenden und humanitären Missionen, einen unverzichtbaren Beitrag Österreichs zum Frieden in der Welt geleistet“, sagt Ministerin Tanner.
Migration
Beim Besuch in Zypern kam es auch zum Treffen mit Präsident Nikos Anastasiadis. Hauptthema: Illegale Migration. Zypern hat laut eigenen Angaben die höchste Pro-Kopf-Zahl an Asylsuchenden. "Das Asylsystem der EU ist fehlgeschlagen. Wir müssen unsere Grenzen schützen", sagt Nehammer.
Das Thema wird ihn auch am Donnerstag begleiten. Dann geht es weiter in den Libanon, wo Österreich 180 Soldaten an der Grenze zu Israel (wo Nehammer bis Dienstag war) stellt. Doch auch die Lage innerhalb des Landes ist prekär. So haben im Libanon etwa zwei Millionen syrische Flüchtlinge Schutz gesucht - was das Land vor enorme Herausforderungen stellt.
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