Fliegt die NASA schon im Februar bemannt zum Mond?

Das NASA-Mondprogramm kennt seit Jahren vor allem Pannen, Rückschläge und Startverschiebungen. Derzeit ist unklar, ob die eigentlich im Vorjahr geplante, bemannte Mondlandung (Artemis-3) überhaupt noch in diesem Jahrzehnt stattfinden kann.
Doch nun soll es einen kleinen Erfolg geben:
Bereits am 5. Februar könnten erstmals seit 1972 wieder Menschen die Erdumlaufbahn verlassen. Eine entsprechende Vorverlegung der Probemission für die Mondlandung wird gerade von der US-Raumfahrtbehörde geprüft. Der April wäre die späteste Variante.
Mit Artemis-2 soll der Erdtrabant mehrfach umkreist werden, die gesamte Mission wird zehn Tage dauern. Eigentlich war sie für April angekündigt und allgemein wurde mit einer neuerlichen Verschiebung gerechnet, da die NASA schon lange mit dem Hitzeschild der Orion-Raumkapsel Probleme hat.
Doch der Flug, der erstmals eine Frau und einen nicht weißer Mann zum Mond bringen könnte, soll den USA wohl einen Erfolg im Rennen mit China bringen. Denn die Liste der Schwierigkeiten ist lang: So kostet jeder Start der Mondrakete SLS fast vier Milliarden Euro, etwa ein Fünftel des NASA-Jahresbudgets. Und die Raumanzüge für die Mondlandung sind nach mehr als zehn Jahren Entwicklung noch immer nicht fertig.
Problem Starship
Das Starship von Elon Musk, das als Landefähre dienen soll, wird immer mehr zum Reinfall. Es ist zu groß und zu schwer, zuletzt explodierten immer wieder Raketen bei Testflügen. Frühestens zu Jahresende sollen die neuen Raptor-Triebwerke und ein neues Modell (V3) getestet werden.
Doch immer mehr Experten bezweifeln, dass mit diesen der schwierige Flug zum Mond inklusive komplexem Tankmanöver überhaupt gelingen kann. Die Stimmen, die eine Verkleinerung des Schiffes fordern, werden immer lauter.
Doch dafür müsste Musk eine Niederlage eingestehen und die USA würden um Jahre zurückgeworfen, während China 2027 den Erstflug seiner Mondrakete „Langer Marsch 10“ durchführen und 2029 mit einer Crew auf dem Mond landen möchte. Die Asiaten halten dabei seit zwei Jahrzehnten alle Termine in ihrem Weltraumprogramm ein. Und über große Rückschläge ist nichts bekannt, deshalb werden deren Termine vermutlich auch halte.
Somit sind alle Augen auf Artemis-2 gerichtet. Hier sollte nichts schiefgehen, 2022 wurde die gleiche Mission bereits als Artemis-1 erfolgreich durchgeführt. Allerdings bestand die Besatzung aus drei Dummy-Puppen. Diesmal sollen vier echte Astronauten an Bord der Orion-Kapsel sein. Und die NASA benötigt einen Prestigeerfolg.
Ungewisse Zukunft
Wie es mit Artemis weiter geht, ist noch offen. Prinzipiell sollte mit diesem Programm der Mond dauerhaft besiedelt werden, um dort Rohstoffe abzubauen.
Doch die Trump-Regierung hat das NASA-Budget radikal gekürzt und möchte nach Artemis-3 Schluss machen. Trump wie Musk wollen sich auf den Mars konzentrieren. Wie ein bemannter Flug zum Roten Planeten gelingen soll, ist unklar. Es gibt noch extrem viele ungelöste Probleme.
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