Israels Militär entlässt Offiziere nach Tötung internationaler Helfer
Nach dem Tod von sieben Angehörigen der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen entlässt das israelische Militär zwei Offiziere. Darüber hinaus würden hochrangige Kommandanten formell gerügt, teilte das Militär am Freitag mit. Eine Untersuchung habe ergeben, dass bei dem Luftangriff schwere Fehler begangen worden seien und es Verstöße gegen gängige Einsatzvorschriften gegeben habe.
Die israelischen Soldaten seien fälschlicherweise davon ausgegangen, dass sie bei ihrem Drohnenangriff im Gazastreifen auf Fahrzeuge mit bewaffneten Hamas-Kämpfern zielten. Stattdessen sei ein Konvoi der WCK getroffen worden. Der Tod der Helfer, die im Gazastreifen Mahlzeiten an die notleidende Zivilbevölkerung verteilten, löste weltweit Entsetzen und scharfe Kritik an Israel aus.
Die am Freitag veröffentlichte Untersuchung der Armee kam zu dem Ergebnis, dass der Vorfall am Montagabend ein "schwerwiegendes Versagen" der israelischen Einsatzkräfte darstellte. Generalstabschef Herzi Halevi habe entschieden, einen verantwortlichen Kommandanten sowie den Stabschef der zuständigen Brigade von ihren Positionen zu entlassen, teilte das Militär mit.
"Hätte nicht passieren dürfen"
Die israelischen Einsatzkräfte erkannten demnach die Fahrzeuge nicht als Wagen der WCK. Die Angriffe auf die drei Fahrzeuge seien unter "einer schwerwiegenden Verletzung der Befehle und der Standardarbeitsanweisungen" der Armee durchgeführt worden. "Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Vorfall nicht hätte passieren dürfen", hieß es weiter. Nach Angaben von World Central Kitchen waren die drei bombardierten Fahrzeuge klar gekennzeichnet.
Einem Bericht der israelischen Zeitung "Haaretz" zufolge identifizierte die Einheit, die für die Sicherheit der vom Konvoi befahrenen Straße verantwortlich ist, einen bewaffneten Mann auf einem Lastwagen. Der von Fahrzeugen des WCK eskortierte Lastwagen sei anschließend in eine Lagerhalle gefahren. Wenige Minuten später hätten die drei Fahrzeuge der Hilfsorganisation die Lagerhalle wieder verlassen - jedoch ohne den Lastwagen, auf dem sich der Bewaffnete befunden haben soll.
Die sieben bei dem Vorfall getöteten Helfer stammten laut der Hilfsorganisation aus Australien, Polen, Großbritannien und den Palästinensergebieten - zudem hat eines der Opfer die amerikanische und kanadische Staatsbürgerschaft.
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