Gazastreifen: Mindestens 50 Tote bei israelischen Angriffen
Südlich der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten sei es zu Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Hamas-Kämpfern gekommen, berichtete die radikal-islamische Organisation sowie die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen. Anwohner schilderten, israelische Panzer seien in mehreren Vororten im Einsatz.
Getötete Hamas-Kämpfer
Armee-Sprecher Daniel Hagari bekräftigte die Sichtweise der israelischen Regierung, Rafah im Süden des Gazastreifens müsse angegriffen werden, um die Hamas vollständig zu vernichten: "Die Hamas ist in Rafah, die Hamas hält unsere Geiseln in Rafah fest und deshalb sind unsere Streitkräfte in Rafah im Einsatz." Die Zivilbevölkerung werde geschützt, "indem wir sie ermutigen, vorübergehend in humanitäre Gebiete zu gehen". Die israelischen Soldaten hätten bislang rund 180 Hamas-Kämpfer in Rafah getötet. "Wir hören Explosionen und sehen schwarzen Rauch aus den Gebieten aufsteigen, in die die Armee eingedrungen ist. Es war eine weitere sehr schwierige Nacht", teilte ein Bewohner Rafahs, der nicht namentlich genannt werden wollte, Reuters per Kurznachrichtendienst mit.
Festsitzende Zivilisten
Die Leiterin der Nothilfe des Norwegischen Flüchtlingsrats, Suze van Meegan, sagte, viele Zivilisten säßen immer noch fest. "Die Stadt Rafah besteht jetzt aus drei völlig unterschiedlichen Welten: Der Osten ist ein typisches Kriegsgebiet, die Mitte ist eine Geisterstadt und der Westen ist überfüllt mit Menschen, die unter erbärmlichen Bedingungen leben." Auch in Dschabalia im Norden des Gazastreifens verstärkte die Armee ihre Angriffe. Betroffen war auch die nahe gelegene Stadt Beit Hanun.
Israel hatte das Gebiet bereits vor Monaten erobert und greift nach eigenen Angaben dort wieder an, um zu verhindern, dass sich die Hamas neu gruppiert. Der Kommandeur des Beit-Hanun Bataillons der Hamas, Hussein Fiad, sei in Dschabalia getötet worden.
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