Nahost-Konflikt weitet sich aus: Nun auch Raketen, aus dem Libanon

Nahost-Konflikt weitet sich aus: Nun auch Raketen, aus dem Libanon
Raketenalarm in vielen Teilen Israels. Geschoße auch aus dem Libanon. Seit Ausbruch der Kämpfe mehr als 100 Tote.

Auch am vierten Tag nach Ausbruch des schweren Konflikts zwischen Israel und radikalen Palästinensergruppen im Gazastreifen standen die Zeichen nicht auf Entspannung, im Gegenteil: Der Konflikt weitete sich aus. Am Donnerstag Abend wurden Raketenabschüsse aus dem Libanon auf Israel gemeldet, mutmaßlich von der radikal- islamischen Hisbollah abgefeuert.

Die Geschoße seien im Meer gelandet, teilt das israelische Militär am Donnerstagabend mit. Dabei sei weder jemand verletzt noch Schaden angerichtet worden

Aus dem südlichen Gazastreifen wurden in der Nacht auf Donnerstag wieder Hunderte Raketen nach Israel abgefeuert, die israelische Armee bombardierte Ziele im Gazastreifen.

Im Gazastreifen starben seit der Eskalation der Gewalt nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mehr als 100 Menschen. Zudem meldeten die Gesundheitsbehörde knapp 500 Verletzte.

AUA streicht Flüge

Israel untersagte wegen der Raketengefahr die Landung von Passagierflügen auf dem Flughafen Ben Gurion. Die Flüge wurden nach Ramon bei Eilat umgeleitet. Austrian Airlines, Lufthansa und British Airways setzen wegen der Eskalation der Lage überhaupt alle Flüge von und nach Tel Aviv aus.

Der israelisch-palästinensische Konflikt führte auch neuerlich zu Auseinandersetzungen zwischen jüdischen und arabischen Bewohnern in mehreren israelischen Städten, etwa in Akkon (Akko), Haifa und Lod. In Bat Yam südlich von Tel Aviv wurde ein arabischer Einwohner von einer wütenden Menge ultranationalistischer Juden aus seinem Auto gezerrt und bewusstlos geprügelt. Premier Benjamin Netanjahu prangerte die Gewalt als „inakzeptabel“ an: „Nichts rechtfertigt das Lynchen von Arabern durch Juden, nichts rechtfertigt das Lynchen von Juden durch Araber.“

US-Präsident Joe Biden äußerte in einem Telefonat mit Netanjahu die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt, bekräftigte aber Israels Recht auf Selbstverteidigung.

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