Mutmaßlicher Kriegsverbrecher in München festgenommen

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Auslieferungsverfahren von Milorad Obradovic hat begonnen

Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Milorad Obradovic ist in München festgenommen worden und wird an Bosnien-Herzegowina ausgeliefert. Das berichtete die bosnische Staatsanwaltschaft am Montag in Sarajevo.

Dem 51-Jährigen wird vorgeworfen, im Bürgerkrieg im Juli 1992 in der Nähe der Stadt Prijedor im Nordwesten des Landes drei Menschen erschossen zu haben, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft weiter. Daneben soll er an der Festnahme von etwa 120 Muslimen beteiligt gewesen sein, die später ebenfalls umgebracht wurden. Die deutschen Behörden hätten bereits das Auslieferungsverfahren begonnen.

Im Krieg in Bosnien (1992-1995) waren über 100.000 Menschen getötet und viele Hunderttausend vertrieben worden. Im Juli 1995 hatten serbische Verbände im ostbosnischen Srebrenica bis zu 8.000 muslimische Buben und Männer ermordet. Das Massaker war von internationalen Gerichten als Völkermord eingestuft worden und gilt als das größte Kriegsverbrechen in Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

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