Muslim Pride 2024 in London: Für Sichtbarkeit und gegen Vorurteile
Am Samstag, 29. Juni, findet die traditionelle Gay Pride in London statt. Schon diesen Samstag aber, am 22. Juni, feiert eine ganz besondere Pride-Veranstaltung in der britischen Metropole Premiere.
Die allererste Muslim Pride 2024 hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Tag lang "die queere muslimische Kultur, den Aktivismus und die Geschichte" zu feiern, so die BBC. Ein wichtiges Zeichen, denn in nicht wenigen islamischen Ländern ist Homosexualität und Queerness im Allgemeinen immer noch gesetzlich verboten, zum Teil steht sie sogar unter Todesstrafe.
Rund 300 Teilnehmer erwartet
Austragungsort ist die Queen Mary University of London, laut BBC kann die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen nicht auf offener Straße stattfinden. Das Programm umfasst Podiumsdiskussionen mit Experten, Workshops sowie natürlich auch diverse Entertainment-Angebote. Erwartet werden bis zu 300 Teilnehmer, organisiert wird die Muslim Pride von der muslimischen Wohltätigkeitsorganisation Imaan LGBTQI+.
"Für Menschen, die so sind wie ich"
"Wenn man über diese mehrfach marginalisierten Gemeinschaften spricht, ist die ganze Geschichte oft eine Geschichte von Kampf und Ablehnung", so Co-Organisatorin Sayyada im Gespräch mit der BBC. Für die Muslim Pride habe man "so viele Jahre lang hart gearbeitet und wir haben das Gefühl, dass es eine wirklich gute Feier für unsere Gemeinschaft sein wird." Und weiter: "Wir wollen, dass der Samstag eine Geschichte des Feierns und der Freude und des Zusammenfindens der Gemeinschaft ist."
Muslim sein und gleichzeitig queer? Das ist für viele Muslime nach wie vor ein Tabuthema. Dagegen möchte man ankämpfen, so Sayyada. Es gehe bei der Pride-Veranstaltung darum, die Sichtbarkeit von LGBTQI-Musilimen zu stärken. Nach außen zu tragen, dass man nicht alleine sei. "Statistisch und realistisch gesehen" sei das aber nicht so, betont die 26-Jährige.
"[Die Muslim Pride] wird voller Menschen sein, die so sind wie ich, die mich verstehen und denen ich mich nicht erklären muss", zitiert die BBC die nicht-binäre Person Ferhan Khan. Ferhan möchte die Veranstaltung nutzen, um gegen das Vorurteil anzugehen, dass der Koran nicht "von Natur aus queer-phob" ist. "Denn wenn man die Teile des Korans liest, die angeblich Homosexualität verurteilen, ist das nicht so eindeutig.“