Mossad berichtet über Hamas-Lager in Europa – auch in Österreich
Eigentlich hat es der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad nicht nötig, sich selbst auf die Schulter zu klopfen. In der Nacht zum Donnerstag tat er es doch. Mit einer zusammenfassenden Erfolgsbilanz der letzten Monate: Weltweit deckte die Organisation Untergrundzellen und Waffenverstecke der islamistischen Hamas-Organisation aus dem Gazastreifen auf. Auch in Österreich.
"Gemeinsam mit Partnern auf der ganzen Welt arbeiten wir unermüdlich daran, Anschläge auf Israelis, Juden und andere unschuldige Zivilisten zu verhindern", heißt es in einer Erklärung. Sie bezieht sich auf Enthüllungserfolge der letzten Monate. Vor allem in Großbritannien, Dänemark, Deutschland und Österreich. Bereits im September beschlagnahmte der österreichische Staatssicherheitsdienst (DNS) ein Hamas-Waffenlager in Wien. Mutmaßliche Mitglieder einer Hamas-Untergrundzelle wurden verhört. In anderen europäischen Staaten kam es zu ähnlichen Maßnahmen.
Katar im Fokus
Der Mossad betont dabei einige Vorgänge, die in den weltweiten Medienberichten weniger Aufmerksamkeit auf sich zogen. Als Drahtzieher hinter dem internationalen Terrornetzwerk wurde Mahmud Naim identifiziert. Der Sohn Chalil al-Chajas, Mitglied des Politbüros und Chefunterhändler der Hamas. Naim soll sich in Katar zu Absprachen mit seinem Vater getroffen haben. Katar wäre demnach nicht allein das Zentrum diplomatischer Tätigkeiten der Hamas, sondern auch terroristischer Vorbereitungen.
Lob für die Türkei
Der Mossad hebt die Hilfe des türkischen Geheimdienstes bei der Aufhebung des Terrornetzes hervor. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass trotz der pro-islamistischen Politik der türkischen Regierung die Zusammenarbeit der Geheimdienste beider Länder unverzichtbar bleibt. Die Türkei wie auch Katar bemühen sich aktuell um eine Teilnahme am Wiederaufbau des Gazastreifens sowie an der internationalen Friedenstruppe, die US-Präsident Donald Trump zusammenstellen will. Israel hat Vorbehalte gegen beide Kandidaten.
Das Netzwerk der Hamas soll nach dem Modell des iranischen Proxy-Terrornetzwerkes errichtet worden sein. Der Iran wird als Waffenlieferant vermutet, wie bei der Organisation der Hamas-Zellen in dem von Israel besetzten Westjordanland und im Gazastreifen. Der Iran soll auch die Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon weiter unterstützen, deren Wiederaufrüstung bereits begonnen habe. Trotz der vernichtenden Schläge, die Hamas und Hisbollah einstecken mussten.
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