Mord im Tiergarten: Russland droht Deutschland mit Gegenmaßnahmen im Fall von Sanktionen

Mord im Tiergarten: Russland droht Deutschland mit Gegenmaßnahmen im Fall von Sanktionen
Russischer Botschafter wurde wegen Georgier-Mord ins Auswärtige Amt zitiert.

Russland droht Deutschland mit Gegenmaßnahmen, sollte die deutsche Bundesregierung im Fall eines in Berlin ermordeten Georgiers Sanktionen verhängen. Vorwürfe, dass Russland die Tötung des früheren tschetschenischen Rebellen angeordnet hätte, entbehrten jeder Grundlage, sagte der russische Botschafter in Berlin, Sergei Netschajew, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Dafür gebe es auch keinerlei Beweise, fügte der Botschafter hinzu. Netschajew wurde vom Auswärtigen Amt in dem Fall einbestellt. Der Generalbundesanwalt hat Anklage gegen einen Verdächtigen erhoben und staatlichen russischen Stellen vorgeworfen, den im August 2019 verübten Mord an Tornike K. im Kleinen Tiergarten in Berlin angeordnet zu haben.

Hintergrund des Tötungsauftrags sei gewesen, dass Tornike K. mit seiner tschetschenischen Abstammung ein Gegner des russischen Zentralstaats gewesen sei, erklärte der Generalbundesanwalt. Der Beschuldigte Vadim K. habe den Tatauftrag angenommen, weil er sich Geld erhofft habe oder weil er die politischen Motive des Auftraggebers geteilt habe. Nach der Entscheidung des Generalbundesanwaltes sind Forderungen nach Sanktionen gegen Russland lautgeworden.

Zur deutschen Androhung weiterer Strafen gegen Russland sagte Netschajew, dass sein Land darauf angemessen reagieren werde. Das alles diene nicht den positiven Entwicklungen der Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Der Diplomat wies in seiner Stellungnahme auch Vorwürfe mangelnder Kooperationsbereitschaft der russischen Behörden zurück. Er sagte, dass russische und deutsche Stellen in dem Fall inzwischen partnerschaftlich zusammenarbeiten würden. Zudem beantworte Russland die deutschen Anfragen.

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