Wie der Fall Khashoggi zum Problem für die USA werden könnte

Zwei Wochen nach dem mysteriösen Verschwinden des Journalisten Jamal in der saudischen Botschaft in Istanbul ist US-Außenminister Mike Pompeo in Riad eingetroffen, um mit der Führung des Landes über diesen Vorfall zu sprechen. Es steht viel auf dem Spiel für beide Länder, die als enge Verbündete und Wirtschaftspartner gelten. Laut dem US-Sender CNN dürfte Saudi-Arabien in Kürze den Mord an dem Journalisten eingestehen.

US-Präsident Donald Trump hat in der Causa bereits verschiedenste Positionen eingenommen – seine letzte war, dass ja auch „schurkische Killer Khashoggi getötet haben könnten. Dieser Ansicht war er jedenfalls nach einem 20 minütigem Telefonat mit dem saudischen König Salman. Für Trump selbst dürfte ein gutes Verhältnis mit Saudi-Arabien von persönlichem Interesse sein: Ihnen gehört beispielsweise eine Etage des New Yorker Trump-Towers.

Doch auch für die USA selbst steht einiges auf dem Spiel: Abgesehen davon, dass die Saudis den Ölhahn zudrehen könnten, wenn der Druck auf sie zu groß wird, plädieren immer mehr US-Kongressmitglieder darauf, den Waffendeal im Wert von 110 Milliarden Dollar platzen zu lassen. US-Firmen haben bereits skeptisch auf den Fall Khashoggi reagiert und ihre Teilnahme an einem saudischen Wirtschaftsforum, das für Ende Oktober angesetzt ist, abgesagt. Für Saudi-Arabien, das ein wichtiger Investor am Silicon Valley ist, dürfte das ein Affront sein.