Übersetzt bedeutet „La Catrina“ so viel wie „die Reiche“ oder „die Wohlhabende“. In vielen mexikanischen Restaurants auch außerhalb des Landes gibt es sie zu sehen.
Der Legende nach hat sie der mexikanische Kupferstecher Jose Guadalupe Posada erschaffen, um sich über die vorrevolutionäre mexikanische Oberschicht lustig zu machen. Ihm ist ein Kunstwerk für die Ewigkeit und die nationale Identität gelungen.
„Für uns bedeutet der „Dia de los Muertos“ die Toten zu ehren, uns an die verstorbenen Familienmitglieder zu erinnern und sie zu würdigen. Aber auf eine fröhliche Art“, erklärt die Mexikanerin Catalina (42) den Hintergrund dieses Tages im lokalen Fernsehen.
Nach Pater Rogelio Alcantara, Leiter der Kommission für die Glaubenslehre der Erzdiözese Mexiko-Stadt, geht der Totenkult auf mindestens 1800 Jahre vor Christus zurück:„Bei den Mexikanern war er tief verwurzelt, so sehr, dass in ihrem Kalender zwei Monate dem Fest gewidmet waren. Ihre Philosophie über den Tod und die Unsterblichkeit kam daher in zahllosen Gedichten zum Ausdruck, die erklären, dass das Leben nur ein vorübergehender Augenblick ist und der Tod eine Art Erwachen aus dem gegenwärtigen Traum darstellt.“
Aber auch wenn es zeitlich wie thematisch passen würde: Mit Halloween hat der „Dia de los Muertos“ nichts zu tun. Halloween gilt traditionell als die dunkle Nacht des Schreckens und Unheils, weshalb sich auch viele Horror-Filme rund um Halloween drehen und über die Bildschirme flattern.
Explosion der Farben
Der „Día de los Muertos“ aber ist ein sich über drei Tage in einer Explosion der Farben und lebensbejahenden Freude erstreckendes Fest, das am 1. und 2. November seinen Höhepunkt erreicht. "Die Feierlichkeiten begannen einst mit den Vorbereitungen - Monate vorher - und am Tag des Festes wurden die Geister der Vorfahren angerufen, um mit ihnen die guten Früchte der Erde zu teilen. Der Kult wurde mit dem Aufstellen der Opfergabe auf dem Familienaltar fortgesetzt, um die Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten zu stärken", erklärt Pater Alcantara.
Doch mit Kolonialherren veränderte sich auch der Blick auf den Tod. In dieser Periode der Geschichte übernahmen Missionare heidnische Feste christianisierten die Feierlichkeiten. Nicht selten mit Gewalt und Repression, doch die Ursprünge des Festes blieben erhalten.
Im Jahr 2008 nahm die UNESCO den „Día de los Muertos“ in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf, auch weil er in seinen Ursprüngen auf die Ureinwohner der Region zurückgehen. Und diese Ursprünge haben Jahrhunderte überdauert.
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