Messerattacke mit drei Schwerverletzten in schwedischer Stadt

SWEDEN-STABBING-CRIME
Vetlanda, eine Kleinstadt in Schweden, befindet sich nach der Messerattacke von Mittwoch im Schockzustand.

Bei einer Messerattacke im schwedischen Vetlanda wurden am Mittwochnachmittag sieben Menschen verletzt, drei davon lebensgefährlich. Zwei weitere Menschen seien schwer verletzt worden.

Der Angriff geschah im Zentrum der Kleinstadt Vetlanda. Der mutmaßliche Täter, ein 22-jähriger Mann, hatte offenbar wahllos auf Passanten eingestochen. Laut schwedischen Medienberichten soll der Angreifer an fünf verschiedenen Plätzen auf seine - ausschließlich männlichen - Opfer getroffen haben. Rund 15 Minuten soll es gedauert haben, bis die Polizei den Mann festnehmen konnte. Dabei wurde der Mann von der Polizei am Bein angeschossen.

Innenminister Mikael Damberg sprach am Donnerstag von Mordversuch in sieben Fällen. Es sei allerdings "unprofessionell" etwaige Terrormotive auszuschließen. Man könne noch keine Details zum Stand der Ermittlungen herausgeben. Die Polizei betonte bei der Pressekonferenz, dass man nach wie vor "am Anfang" stünde. Man sei aber im Austausch mit dem nationalen Nachrichtendienst Säpo.

Es wird davon ausgegangen, dass der Angreifer alleine vorgegangen ist. Die Polizei bestätigt, dass der mutmaßliche Täter ausländischer Staatsbürger ist. Der 22-jährige Verdächtige sei bereits wegen kleineren Drogendelikten verurteilt worden. Er sei ein bekanntes Gesicht in der Kleinstadt gewesen, Einwohner berichteten allerdings auch, dass sie den Mann zuletzt in schlechtem Zustand wahrgenommen hätten. Der Mann wohnt laut Berichten des schwedischen Fernsehsenders SVT seit 2016 in Schweden. Eine Person, die den Mann schon seit längerem kennt, zeigte sich gegenüber SVT überrascht von den Bildern, die in den sozialen Medien verbreitet wurden: "Ich verstehe nicht, wieso er das gemacht hat."

Reaktionen aus der Politik

2017 sei ein Aufenthaltsansuchen des mutmaßlichen Angreifers bewilligt worden, zuletzt soll er im November 2020 erneut um eine Verlängerung angesucht haben. Der Mann befindet sich noch in Krankenhausbehandlung und konnte erst einmal einvernommen werden. Dabei soll er angegeben haben, bereits Medikamente gegen psychische Beschwerden eingenommen zu haben.

Die Polizei sei auch in Kontakt mit Europol und im Austausch mit anderen Ländern, um aus ähnlichen Attacken weitere Schlüsse ziehen zu können.

Ministerpräsident Stefan Löfven und Innenminister Mikael Damberg verurteilten die Attacke. Eine "abscheuliche" Tat nannten sie den Messerangriff. Man stehe in engem Austausch mit der Polizei und dem schwedischen Geheimdienst. "Jede Attacke gegen Unschuldige wird auf die gemeinsame Kraft Schwedens treffen. Angst und Schrecken sollen niemals Teil unseres Alltags werden", sagte Löfven.

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