Massenschießerei in US-Schule: Erstmals Mutter eines Täters verurteilt

Massenschießerei in US-Schule: Erstmals Mutter eines Täters verurteilt
Der Sohn hat am 30. November 2021 in seiner Schule in Oxford, in der Nähe von Detroit, 4 Mitschüler getötet. Er sitzt lebenslang im Gefängnis.

Die Jury eines Geschworenengerichts in Pontiac, Michigan, hat ein Elternteil eines Teenager-Amokläufers nach einer Schießerei in einer Schule verurteilt. Jennifer Crumbley (45), die Mutter jenes mittlerweile 17-Jährigen, der am 30. November 2021 vier Mitschüler erschossen und sieben weitere Personen verletzt hatte, wurde am Dienstag wegen fahrlässiger Tötung in allen vier Anklagepunkten für schuldig befunden. Das berichteten am Dienstag mehrere internationale Medien. 

Es ist das erste Mal, dass ein Elternteil für den Amoklauf eines Täters mitverantwortlich gemacht wird. 

Der damals 15-jährige Täter verbüßt bereits eine lebenslange Haftstrafe ohne Recht auf vorzeitige Haftentlassung. Sein Vater und der Ehemann der jetzt Verurteilten, James Crumble, wird sich ebenfalls vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung in allen vier Fällen verantworten müssen. Er plädierte, wie schon seine Frau zuvor, auf nicht schuldig.

Eltern nahmen Warnsignale vor Amoklauf nicht ernst

Die Ankläger werfen den Eltern, die dem Sohn nur Tage vor der Tat die Waffen gekauft haben dürften, vor, den Zugang zur Waffe nicht ausreichend beschränkt zu haben und Warnsignale ignoriert zu haben. 

So wurden die Eltern am Tag der Schießerei in die Schule gerufen, weil Lehrer durch verstörende Zeichnungen des damals 15-Jährigen alarmiert waren. Die Eltern aber sollen das Eltern-Lehrer-Gespräch verfrüht abgebrochen haben, um zur Arbeit zu fahren und hätten sich geweigert, den Sohn mit nach Hause zu nehmen. 

Nur wenige Stunden später beging der 15-Jährige die Tat. 

Amokläufer bat Eltern um Hilfe wegen psychischer Probleme

Zudem dürfte der Sohn zuvor psychologische Hilfe erbeten haben. Er soll über Halluzinationen geklagt haben, so die Ankläger im Verfahren gegen die Mutter. Diese gab an, nicht an die psychischen Probleme des Sohns geglaubt zu haben. 

US-Rechtsexperten erwarten, dass künftig häufiger Eltern für Amoktaten ihrer Kinder mit belangt werden könnten. 

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