"Nicht unschuldig": Macron erklärt Handschlag mit Trump

Die Psychologie des Handschlags: Emmanuel Macron hat Donald Trumps Hand nach eigenen Angaben ganz bewusst ein bisschen länger und fester als man das normalerweise machen würde geschüttelt.

Für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron war der viel kommentierte Handschlag mit seinem amerikanischen Amtskollegen Donald Trump in Brüssel mehr nur als eine harmlose Geste der Begrüßung. Der Händedruck sei nicht unschuldig gewesen, sagte Macron der französischen Sonntagszeitung Le Journal du Dimanche in einem Interview. Er sei ein Moment der Wahrheit gewesen.

Damit habe er zeigen wollen, dass er keine kleinen Zugeständnisse machen werde, auch nicht symbolischer Art, erklärte Macron. Donald Trump sowie die Präsidenten der Türkei und Russlands würden eine Logik des Kräftemessens verfolgen, die ihn nicht störe. Er glaube jedoch nicht an die Diplomatie der öffentlichen Schmähung, sondern an den bilateralen Dialog. Er werde nichts durchgehen lassen, nur so könne man sich Respekt verschaffen.

Der feste Händedruck beider Staatschefs beim Nato-Gipfel in Brüssel am vergangenen Donnerstag erregte besondere Aufmerksamkeit. Und so sah das Kräftemessen der beiden Staatschefs aus:

Trump hatte Macrons Handschlagqualität offenbar schnell durchschaut. Beim nächsten Aufeinenadertreffen der beiden war der US-Präsident vorbereitet:

@cnni @CillizzaCNN pic.twitter.com/XRVoZhAWnf

Holland Reid (@HollandReid) 25. Mai 2017

Trumps Handschläge waren in der Vergangenheit immer wieder Thema in den Medien. Während Trump beim Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe besonders lange aushalten wollte, gab er Angela Merkel gar nicht erst die Hand. Kanadas Premierminister Justin Trudeau wiederum wurde unterstellt, er habe einen Moment zu lange gezögert, als Trump ihm die Hand reichte. Ein "Fehler", den Macron offenbar nicht wiederholen wollte.

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