Luftangriff trifft Flüchtlingslager nahe Aleppo

Damaged tents for displaced people are pictured after airstrikes on the outskirts of the rebel-held town of Atareb in Aleppo province, Syria August 4, 2016. REUTERS/Ammar Abdullah
Mindestens zwei Kinder sollen unter den Todesopfern sein, 115 Familien lebten in dem Lager im Umland der umkämpften syrischen Millionenstadt.

Bei einem Luftangriff in der Nähe der umkämpften nordsyrischen Metropole Aleppo ist nach Angaben von Beobachtern ein Flüchtlingslager getroffen worden. Mindestens zwei Kinder seien dabei getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mit.

Ein nicht verifizierbares Video im Internet zeigte die ausgebrannten Gestänge mindestens eines Zeltes. Nach Angaben von Aktivisten lebten 115 Familien in dem Lager im Umland von Aleppo.

Insgesamt habe es erneut mehr als 40 Luftangriffe in Aleppo und der Umgebung gegeben, berichteten die Menschenrechtsbeobachter. Mindestens 16 Zivilisten seien bei Angriffen auf die eingekesselten Viertel im Osten der belagerten Stadt getötet worden.

https://images.spunq.telekurier.at/46-83304072.jpg/213.690.853
REUTERS/AMMAR ABDULLAH
A damaged tent for displaced people is pictured af
A damaged tent for displaced people is pictured after airstrikes on the outskirts of the rebel-held town of Atareb in Aleppo province, Syria August 4, 2016. REUTERS/Ammar Abdullah
Kämpfe gehen weiter

Zugleich gingen die heftigen Kämpfe zwischen den Regierungstruppen von Syriens Staatschef Bashar al-Assad und Aufständischen an den Rändern Aleppos weiter. Rebellen unter Führung islamistischer Gruppen versuchen seit dem Wochenende, die Belagerung Aleppos zu durchbrechen und blockierte Versorgungsrouten wieder freizukämpfen.

Russland, das an der Seite Assads kämpft, warf syrischen Aufständischen jetzt vor, bei einem Angriff auf ein von den Regierungstruppen kontrolliertes Viertel im Osten von Aleppo Giftstoffe eingesetzt zu haben. Bei der Attacke am Dienstag seien sieben Menschen getötet und 23 verletzt worden, sagte Sergej Tschwarkow vom Verteidigungsministerium in Moskau. Er machte die Gruppe Nur al-Din al-Senki dafür verantwortlich. Russland habe die USA informiert, sagte Tschwarkow. Die Miliz hatte in der Vergangenheit auch von den USA Unterstützung erhalten. Mitglieder der Gruppe sollen im vergangenen Monat bereits einen 12-jährigen Buben enthauptet haben.

Aleppo ist seit Mitte 2012 heftig umkämpft. Das Assad-Regime und seine Verbündeten hatten vor mehr als zwei Wochen die letzte Versorgungsroute in den Ostteil der nordsyrischen Metropole gekappt. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind bis zu 300.000 Menschen eingekesselt.

Kommentare