Attacke auf FDP-Chef: Lindner bei Wahlkampfauftakt mit Torte beworfen

Attacke auf FDP-Chef: Lindner bei Wahlkampfauftakt mit Torte beworfen
Die Angreiferin ist Mitglied der Partei "Die Linke". Lindner setzte seinen Auftritt fort.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner ist bei einem Wahlkampfauftritt in Greifswald von einer Lokalpolitikerin der deutschen Linken mit Schaum beworfen worden. Sie traf den früheren deutschen Finanzminister dabei direkt ins Gesicht. Eine lokale FDP-Sprecherin und Augenzeugin sagte, es habe sich um eine Pseudo-Torte aus Rasierschaum gehandelt. Lindner probierte den Schaum und setzte seine Rede fort.

"Es war leider nicht Sahne, sondern nur Seife", sagte er. "Wenigstens das hätten sie besser machen können, dann hätte ich auch was davon gehabt", so Lindner weiter, als er sich mit einer Serviette das Gesicht abwischte.

Lindner schmierte der Frau den Schaum zurück in die Haare 

Der Ex-Finanzminister hatte bei der Wahlkreisveranstaltung in Greifswald in einem kleinen Saal vor mehreren Menschen gesprochen. Die Angreiferin wurde von seinen Sicherheitsleuten direkt zu Boden gebracht, wie auf einem dpa-Video zu sehen ist. Zuvor hatte sie "Sehr geehrter Herr Lindner" gesagt und ihm dann den Schaum ins Gesicht geworfen. Lindner selbst schmierte der Frau einen Teil des Schaumes zurück in die Haare.

Die Linke: Solchen Aktionen sind "kosequent abzulehnen"

Die Linkspartei in Mecklenburg-Vorpommern teilte dazu mit, dass es sich bei der Frau "der aktuellen Berichterstattung zufolge" um ein Linken-Mitglied handle. Solche Aktionen seien aber "konsequent abzulehnen", erklärte Landes-Parteichef Hennis Herbst. "Unser Ziel ist es, die inhaltliche Debatte mit der politischen Konkurrenz, auch mit der FDP, zu führen." Störaktionen anderer Wahlkampfauftritte gehörten nicht dazu und "tragen nicht zum Vorbringen berechtigter Kritik an der Politik der FDP bei".

Vizekanzler und Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck schrieb auf X, "tätliche Angriffe jedweder Art haben im Ringen um die besten Lösungen für dieses Land nichts zu suchen". Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kritisierte die Aktion ebenfalls. Auf X schrieb er: "Gewalt gegen Politiker ist nie zu tolerieren. Es fängt mit der Torte an und niemand weiß, wo es endet." Lindner habe seine "volle Solidarität". Gewalt in der Politik sei ein "Angriff auf die Demokratie".

Der frühere deutsche Finanzminister Lindner ist Spitzenkandidat der FDP zur vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar. Nach dem offiziellen Wahlkampfauftakt am Mittwoch in Potsdam waren für Donnerstag zwei Reden Lindners in Mecklenburg-Vorpommern geplant - nach dem Auftritt in Greifswald sollte am Nachmittag ein weiterer in Rostock stattfinden.

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