Libyen: "Flüchtlinge können nicht bei uns leben"

Ministerpräsident Fayez Sarraj will nicht akzeptieren, "dass die EU Migranten zu uns zurückschickt".

Libyen wird nach Aussage seines Ministerpräsidenten Fayez Sarraj keine Flüchtlinge aus Europa zurücknehmen. "Wir werden nicht akzeptieren, dass die EU Migranten zu uns zurückschickt", sagte der Chef der neuen libyschen "Einheitsregierung" der Welt am Sonntag. "Europa muss Wege finden, sie in ihre Heimatländer zurückzubringen. Sie können nicht bei uns leben."

Seit der Schließung der Balkan-Route ist die Zahl von Flüchtlingen, die von Libyen aus über das Mittelmeer nach Europa gelangen wollen, stark gestiegen. Immer wieder starten Flüchtlinge in teilweise schrottreifen Booten von der libyschen Küste in Richtung Italien. In dem nordafrikanischen Land halten sich nach unterschiedlichen Angaben bis zu eine Million Flüchtlinge auf.

Kurz: Bootsflüchtlinge abfangen

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) betonte indes in einem Interview mit der Presse am Sonntag, Bootsflüchtlinge nach dem Vorbild Australiens rigoros im Mittelmeer abfangen, dann sofort zurückschicken oder auf Inseln wie Lesbos internieren zu wollen. Rettung aus Seenot dürfe kein Ticket nach Europa sein, erklärte Kurz.

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