Libysches Militär rückt auf IS-Hochburg Sirte vor

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Die Luftwaffe flog unterdessen Angriffe auf IS-Stellungen.

Bei ihrer Offensive zur Rückeroberung der IS-Hochburg Sirte haben die libyschen Streitkräfte die Hafenstadt nach eigenen Angaben vollständig eingekreist. Die Marine der neuen Einheitsregierung brachte am Donnerstag die Küste von Sirte unter ihre Kontrolle und versperrte den Kämpfern der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) damit den einzigen noch offenen Zugang zur Stadt.

Die Luftwaffe flog unterdessen Angriffe auf IS-Stellungen. Der Marinekommandant Rida Issa sagte, die Seestreitkräfte der Einheitsregierung kontrollierten "die gesamte Küste von Sirte". Die Dschihadisten könnten somit nicht mehr über das Meer vor der Offensive fliehen. Die Marine unterstütze die Offensive gegen den IS unter anderem dadurch, dass sie den Vormarsch der Bodentruppen entlang der Küste ermögliche.

Rückeroberung geplant

In der Stadt 450 Kilometer östlich von Tripolis griffen Kampfflugzeuge IS-Stellungen an. Diese zielten nach Militärangaben auf das Konferenzzentrum Ouagadougou, in dem der IS eine Kommandozentrale eingerichtet hat. Über die Gesamtsituation in Sirte herrschte jedoch Unklarheit. In der Stadt befinden sich keine unabhängigen Journalisten.

Der IS kontrolliert einen etwa 200 Kilometer langen Küstenstreifen in Libyen. Die neue Einheitsregierung startete vor drei Wochen eine Offensive zur Rückeroberung des Gebiets und verkündete bereits in den vergangenen Tagen mehrere Erfolge. Demnach eroberte sie die Stadt Abu Grein 130 Kilometer westlich von Sirte zurück, den Luftwaffenstützpunkt Al-Gordabia und das Kraftwerk von Sirte. Am Donnerstag wurde zudem die Rückeroberung der Stadt Harawa 70 Kilometer östlich von Sirte bekanntgegeben.

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