Kurzes Wien-Forum zu großem Afrika
Wenige Tage vor dem Ende der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft steigt mit dem EU-Afrika-Forum in Wien der letzte große Höhepunkt. 800 Unternehmen und zahlreiche Politiker nehmen daran teil, darunter Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi, der am Montag Bundespräsident Alexander Van der Bellen und später Bundeskanzler Sebastian Kurz traf. Obwohl das Thema des Forums eigentlich die wirtschaftliche Beziehung zwischen Afrika und der EU ist, betonte Kurz die Zusammenarbeit mit Ägypten auf dem Gebiet der Migration: „Die zentrale Mittelmeerroute ist praktisch geschlossen“, sagte er. Keine neuen Ankünfte würden auch bedeuten, dass es in Europa „mehr Ordnung“ gebe.
Merkel bleibt fern
Im Vorfeld hatte Kurz zusammen mit Ruandas Staatschef Paul Kagame eine Einladungsauswahl an afrikanischen Staaten getroffen. Neben Ägypten und Ruanda nehmen 23 andere afrikanische Staaten teil.
Vonseiten der EU erscheinen 13 Staats- und Regierungschefs, jedoch fehlen hohe Regierungsvertreter aus Deutschland, Frankreich und Spanien. Sie schicken Personal aus der zweiten Reihe.
Regierungskritiker vermuten, dass diese Länder wegen Österreichs Ausscheren aus dem UN-Migrationspakt ihren Unmut äußern. Dafür wird Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ebenso wie sein afrikanisches Pendant, Faki Mahamat Moussa, teilnehmen. Gestern begann das Forum mit dem Abendbankett, heute endet es auch schon wieder.
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