Kroatien-Heimkehrer: Durchreise über Slowenien bleibt gestattet

Kroatien-Heimkehrer: Durchreise über Slowenien bleibt gestattet
Kroatien wird ab Samstag auf "gelbe Liste" herabgestuft, weil die Fallzahlen rasant steigen. Urlauber aus dem Adrialand müssen aber nicht in Quarantäne, sondern dürfen durchfahren.

Österreichische und andere Urlauber, die sich in Kroatien befinden, werden nach dem morgigen Samstag weiterhin ohne Auflagen ihre Rückreise über Slowenen unternehmen können. Das bestätigte das slowenische Innenministerium am Freitag gegenüber der APA. Slowenien hatte Kroatien von der slowenischen Liste der Corona-sicheren Länder gestrichen.

Bei ihrer Rückkehr aus dem Adrialand können Reisende "nach Slowenien ohne Quarantäne einreisen, wenn sie im Transit in ein anderes Land sind", hieß es aus dem Ministerium auf APA-Anfrage. Die Durchreise durch Slowenien muss aber binnen zwölf Stunden und ohne unnötiges Aufhalten erfolgen. Einen Zwischenstopp darf man einlegen, um zu tanken oder eine Toilettenpause einzulegen. Übernachten darf man in Slowenien jedoch nicht.

Strenge Auflagen beim Aussteigen

Mit Blick auf Anweisungen des slowenischen Instituts für öffentliche Gesundheit (NIJZ) betonte das Innenministerium weiter, dass bei einem Zwischenstopp höchstens fünf Personen gleichzeitig das Fahrzeug verlassen dürfen. Sie müssen alle Hygieneanweisungen befolgen. In allen öffentlichen Räumen, auch Tankstellen, gilt die Maskenpflicht. Außerdem muss man sich beim Eintritt die Hände desinfizieren.

Der Transit gehört zu mehr als ein Dutzend Ausnahmen von der zweiwöchigen Quarantäne, die ansonsten bei der Einreise aus Ländern anfällt, die nicht auf der "grünen Liste" sicherer Länder stehen. Die Durchreise ist ebenfalls erlaubt, wenn man ursprünglich aus Bosnien-Herzegowina oder Serbien, die sich auf der "roten Liste" befinden, kommt. Slowenien teilt die Länder unter Berücksichtigung ihrer epidemiologischen Lage nach einem Ampelsystem in drei Kategorien ein.

Kroatien, wo sich die Situation zunehmend verschlechtert, wird ab Samstag auf der "gelben Liste" stehen. Das ist eine Zwischenstufe zwischen vollkommener Reisefreiheit und strengen Quarantäneregeln. Folgen wird das in erster Linie für slowenische Staatsbürger haben, die schon jetzt in großer Zahl im Nachbarland Urlaub machen. Die slowenische Regierung verschärfte nämlich die Regel für die Einreise aus den "gelben Ländern": Um nicht in die Quarantäne gehen zu müssen, werden Slowenen bei der Rückkehr aus Kroatien an der Grenze beweisen müssen (z. B. mit Hotelrechnung), dass sie tatsächlich dort und nicht etwa in Bosnien oder Serbien gewesen sind.

Viele Fälle aus dem Westbalkan importiert

Damit will man einem Ausweichen der Quarantänepflicht einen Riegel vorschieben. Laut Behörde kam es bisher nämlich vor, dass Slowenen ihre Reise in die "roten Länder" verheimlicht haben und an der Grenze angaben, lediglich in Kroatien gewesen zu sein. Ein Großteil der Corona-Fälle im Juni wird auf den Import aus dem Ausland, insbesondere vom Westbalkan, zurückgeführt. Deswegen wird es nun für slowenische Bürger verschärfte Kontrollen an der Grenze zu Kroatien und Ungarn geben.

Für Urlauber im Transit wird das laut Zusicherungen des Innenministeriums aber nicht zutreffen. "Touristen, die über Slowenien nach Hause fahren, werden keine besondere Nachweise vorlegen müssen", hieß es gegenüber APA. "Sie können zum Beispiel mit ihren Reisedokumenten beweisen, dass ihr Zweck lediglich der Transit und die Rückkehr in ihr Land ist", hieß es weiter.

In Slowenien liegt der Grenzwert, bei dem ein Land als epidemiologisch sicher gilt, bei zehn Infektionsfällen auf 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen. In Kroatien liegt diese Zahl nach Angaben aus NIJZ aktuell bei 14,7 Fällen, Tendenz steigend. Auf die "rote Liste" kommt ein Land bei mehr als 40 Fällen pro 100.000 Einwohner.

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