Kreativer Widerstand auf TikTok gegen Abtreibungsverbot in Texas

Activists protest in Hollywood in response to Alabama, Georgia and Missouri passing extreme anti abortion laws
Junge Menschen spammen jene Internetseite, auf der man mutmaßliche Abtreibungen melden soll.

Mit seiner republikanischen Mehrheit hat der US-Bundesstaat Texas ein Gesetz verabschiedet, das Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche de facto verbietet. Dazu hat der republikanische Gouverneur Greg Abbott im Mai das so genannte "SB8-Gesetz" unterzeichnet. Dieses fordert Privatpersonen aktiv auf, Organisationen, Kliniken, Ärzte und Beratungsstellen zivilrechtlich zu verklagen, die Frauen bei einem Schwangerschaftsabbruch nach der sechsten Woche helfen.

Die in Texas mächtige Anti-Abtreibungs-Initiative "Texas Right to Life" hat zudem eine Website kreiert, auf der man anonym Menschen denunzieren kann, von denen man zu wissen glaubt, dass sie abgetrieben oder bei einem entsprechenden Eingriff geholfen haben.

Die Empörung unter Pro-Choice-Vertretern und -Vertreterinnen ist groß. Viele Demokraten und Demokratinnen - bis hin zu Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris, kündigten Widerstand an.

Doch nicht nur unter den gewählten Vertreterinnen, auch unter jungen Social Media Nutzerinnen regt sich Widerstand. So hat etwa ein User der Plattform TikTok ein System entwickelt, das mithilfe von Bots (Computerprogramme, die automatisch sich wiederholende Aufgaben abarbeiten) die betreffende Internetseite zumüllt, berichtet Vice.

Andere riefen etwa dazu auf, Dutzende falsche Meldungen hochzuladen.

Andere TikTok User ermutigten das Hochladen von Porno-Bildern, ein junger Mann lud Memes auf der Website hoch, die die Animations-Filmfigur Shrek zeigt und ruft in einem TikTok-Clip andere auf, es ihm gleich zu tun.

Die Aktion Hunderter, vielleicht Tausender TikToker dürfte zumindest kurzfristig erfolgreich gewesen sein. Am Freitagvormittag war die entsprechende Homepage vorübergehend nicht aufrufbar.

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