Konferenz: UN-Klimachefin fordert mehr EU-Engagement

Patricia Espinosa.
Vor der Weltklimakonferenz in Bonn mahnt Patricia Espinosa, dass die Industriestaaten Finanzzusagen einhalten müssten.

Kurz vor Beginn der Bonner Weltklimakonferenz hat UN-Klimachefin Patricia Espinosa die EU zu mehr Engagement für den Klimaschutz aufgerufen. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe) forderte sie mehr Einsatz von den EU-Staaten, um den Temperaturanstieg der Erde unter zwei Grad zu halten. An die Industriestaaten appellierte sie, die Finanzzusagen an Entwicklungsländer einzuhalten.

"Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen", sagte Espinosa. "Der technische Fortschritt könnte es den Staaten der EU erlauben, sich größere Ziele zu setzen." Die UN-Klimachefin forderte größere Bemühungen, um CO2-Emissionen zu senken und den Temperaturanstieg der Erde zu begrenzen.

Warnung vor "schwerwiegenden Konsequenzen"

Der von den USA angekündigte Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen könnte "schwerwiegende Konsequenzen" haben, warnte Espinosa - unter anderem finanziell: Die Industriestaaten haben Entwicklungsländern ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar Unterstützung zugesagt, die laut Espinosa "eine extrem bedeutende Rolle für das Vertrauen in dem Verhandlungsprozess" spielen.

"Um die Entwicklungsländer an Bord zu halten, ist es unbedingt notwendig, ein klares Signal zu geben, dass das Ziel wirklich erreicht wird", sagte die UN-Klimachefin. Ohne finanzielle Unterstützung können viele Entwicklungsländer die Anpassung an Klimafolgen und Klimaschutzmaßnahmen nicht realisieren.

Zur Bonner Weltklimakonferenz vom 6. bis zum 17. November werden bis zu 25.000 Teilnehmer erwartet. Die Delegierten verhandeln unter anderem über die technische Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015.

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