Kommunalwahl: SPD verliert in München

Kommunalwahl: SPD verliert in München
CSU-Bürgermeister in Stichwahl möglich.

Fast zehn Millionen Bayern wählten gestern ihre Lokalregierungen. Die Kommunalwahl galt nicht nur als Test der Beliebtheit von CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer, sondern auch als historische Chance seiner CSU, den Bürgermeister der Landeshauptstadt München zu erobern. Dies war ihr seit 1945 erst für drei Jahre in der sonst immer SPD-regierten 1,2 Millionen-Einwohnerstadt geglückt.

Der Verzicht ihres seit 21 Jahren regierenden Stadtoberhauptes Christian Ude machte den Weg frei für größere Änderungen. Ude hatte im Herbst bei der Landtagswahl gegen Seehofer als SPD-Spitzenmann kandidiert und krachend verloren.

Obwohl die drittgrößte Stadt des Landes als deren bestverwaltete gilt, hat sie unter ihm einige Probleme nicht bewältigt: Vor allem den Boom der wegen der dynamischsten Wirtschaft der Republik höchsten Immobilienpreise. Der schafft immer mehr Pendler, Raumplanung und öffentlich geförderter Wohnbau aber hinken nach. Auch deshalb galt der Abtritt Udes als überfällig.

Sein SPD-Nachfolgekandidat Dieter Reiter blieb blass, was dessen CSU-Konkurrenten Josef Schmid erstmals seit Jahrzehnten eine reale Chance bot. Der gab sich liberaler als seine Landes-CSU. Mit achtzig Kandidaten war der Stimmzettel in München 1,30 mal 0,60 Meter groß, ein deutscher Rekord.

Nach ersten Prognosen des Bayerischen Fernsehens verlor die SPD stark, ihr Kandidat Reiter liegt aber noch 5,5 Prozentpunkte vor dem der CSU und erwartet damit eine Fortsetzung von Rot-Grün. Die Grünen erhielten 18 Prozent und werden bei der Stichwahl in zwei Wochen den Ausschlag geben.

Einen Erdrutschsieg fuhr der amtierende SPD-Bürgermeister von Nürnberg ein, der zweitgrößten Stadt Bayerns.

Kommentare