Kolumbianischer Linkskandidat will kein Eigentum verstaatlichen

Gustavo Petro
Der Ex-Guerillero Gustavo Petro sagt: „Es hat nie zu unserem Programm gehört, das Privateigentum von jemandem zu schädigen“.

Rund einen Monat vor der Präsidentschaftswahl in Kolumbien hat der Kandidat der Linken, Gustavo Petro, versprochen, im Falle eines Sieges keine Enteignungen vornehmen zu wollen. Der Ex-Guerillero und frühere Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá führt in jüngsten Umfragen zur Präsidentschaftswahl am 29. Mai vor dem Kandidaten der Rechten, Federico Gutiérrez.


„Es hat nie zu unserem Programm gehört, das Privateigentum von jemandem zu schädigen“, schrieb Petro auf Twitter am Montag (Ortszeit). „Heute bekräftigen wir diese Verpflichtung noch einmal unter Eid.“ Petro gab sein Wahlversprechen Medienberichten zufolge in einem Notariat in Bogotá ab.

Ein Wirtschaftsradikaler?

Kritiker hatten dem ehemaligen Guerillero vorgeworfen, radikal in die Wirtschaft des südamerikanischen Landes eingreifen zu wollen.


Die Linke war aus der Parlamentswahl in Kolumbien am 13. März gestärkt hervorgegangen. Die Wahl galt auch als Stimmungstest für die Präsidentschaftswahl.

Das südamerikanische Land ist auch aufgrund des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts zwischen der Regierung und der linken FARC-Guerilla traditionell konservativ. Bei der Präsidentschaftswahl 2018 verlor Petro gegen den konservativen Iván Duque, der nun nicht mehr antreten darf. Die Verfassung sieht eine Wiederwahl des Staatschefs nicht vor.

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