Kim trifft Moon: Viele schöne Worte, wenige konkrete Taten
„Wir haben vereinbart, die koreanische Halbinsel zu einem Land des Friedens ohne Atomwaffen und ohne nukleare Bedrohung zu machen“, sagte Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un, nachdem er zusammen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in eine gemeinsame Erklärung – die „Erklärung von Pjöngjang“ – unterzeichnet hatte.
Kim bekräftigte seine Bereitschaft zur nuklearen Abrüstung, sagte aber nicht, wann und wie sein Atomwaffen- und Raketenarsenal konkret abgebaut werden kann. Trotzdem machte er klar, dass er eine große Raketenanlage abbauen und Inspekteure ins Land lassen werde, wenn ihm die USA entgegenkämen.
Für die innerkoreanischen Beziehungen war das Treffen – jedenfalls nach außen – ein voller Erfolg. In Bälde soll Kim gar Seoul besuchen – als erstes nordkoreanisches Staatsoberhaupt der Geschichte.
In Washington bezeichnete US-Präsident Donald Trump die Entwicklungen als „sehr spannend“. Er sagte jedoch nichts dazu, ob seine ins Stocken geratenen Verhandlungen mit Nordkorea wieder aufgenommen würden. Seit dem ersten Treffen vor drei Monaten sind laut Trumps Nationalem Sicherheitsberater John Bolton und US-Außenminister Mike Pompeo keine substanziellen Bemühungen in Richtung Denuklearisierung unternommen worden. Nach einem Treffen zwischen Pompeo und nordkoreanischen Offiziellen hatten diese ihm und seinen Mitarbeitern „Gangstermethoden“ vorgeworfen. Trotzdem hält man es in US-Regierungskreisen nicht für ausgeschlossen, dass Trump die Verhandlungen wieder in Gang bringen könnte.
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