Kim Jong-un völlert und protzt - sein Volk hungert
Ein edler Reiter, hoch zu Ross, auf einem weißen Schimmel, in einen dicken Wintermantel gepackt: Die Fotos, die Nordkoreas Diktator Kim Jong-un durch eine winterliche Berglandschaft reitend zeigen, gingen nicht nur um die Welt. Sie sind auch ein Sinnbild für den Zynismus der nordkoreanischen Politik.
Auch wenn US-Präsident Donald Trump den nordkoreanischen Führer regelmäßig lobt, ihn trifft und an der Grenze zu Südkorea flaniert, hat sich für Uns Volk dadurch nichts verbessert. "Es kann keinen echten Frieden geben, wenn Menschenrechte ausgespart werden", zitiert der Spiegel den UN-Sonderbeauftragten für Nordkorea, Tomás Ojea Quintana.
Nordkorea respektiere fundamentale Menschenrechte nicht: "Ihnen fehlt es an Zugang zu den grundlegendsten Dingen wie Essen, Wasser, hygienischen Einrichtungen", sagte Quintana.
Hälfte der Bevölkerung unterernährt
Elf Millionen Menschen seien demnach unterernährt, also fast die Hälfte der Bevölkerung, die 25 Millionen zählt. Wegen Umweltkapriolen wie Dürreperioden, Überflutungen und Hitze fielen in Nordkorea zuletzt die Mais- und Reisernten schlecht aus. Es mangelt an Proteinen, landwirtschaftliche Maschinen fehlen an allen Ecken und Enden.
Und das Regime? Kim Jong-un intensivierte zuletzt wieder finanzielle Ressourcen in Nordkoreas außenpolitisches Drohpotenzial. Raketentests, neue Waffensystem: Das Regime setzt Prioritäten. Die Atomgespräche mit den USA wurden im Oktober abgebrochen. Sie haben die "Erwartungen" Nordkoreas nicht erfüllt.
"Die wirtschaftlichen Ressourcen des Landes werden von den Grundbedürfnissen der Bevölkerung entkoppelt", so Quintana. Südkorea hat Hilfe angeboten, unter anderem warten 50.000 Tonnen Reis darauf, nach Pjöngjang geliefert zu werden - seit Juni.
Doch seit Südkorea gemeinsam mit den USA Militärübungen durchgeführt hat, ist das Verhältnis der Korea-Staaten wieder deutlich unterkühlt. Nordkorea hat sich bisher geweigert, die Hilfslieferung anzunehmen. 140.000 Kinder sind laut Unicef mangelernährt, 30.000 vom Tode bedroht.
Nordkorea droht mit Abriss von Ferienanlagen
Nordkorea provoziert, droht dem südlichen Nachbarn damit, Tourismusanlagen in einem Erholungsgebiet auf seinem Boden abzureißen. Nordkorea habe Südkorea am 11. November ein "Ultimatum" übermittelt, in dem es Seoul vor nutzlosen Erklärungen gewarnt habe, berichteten die Staatsmedien am Freitag in Anspielung auf Vorschläge Südkoreas für Gespräche über die Anlagen im Kumgang-Gebirge.
Das abgeschottete Nordkorea hatte zuvor von Südkorea gefordert, die von südkoreanischer Seite erbauten Hotels und andere touristische Einrichtungen selbst abzureißen. Sollte Südkorea weiter auf seinen Vorschlägen bestehen, werde Nordkorea "resolute Maßnahmen ergreifen, um die Einrichtungen einseitig abzureißen", hieß es. Nordkorea bekräftigte, das Kumgang-Gebirge an der Ostküste in Eigenregie zu einem internationalen Touristenressort entwickeln zu wollen.
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