Keine Einigung auf Venezuela-Resolution
Gleich zu Beginn der Vollversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) haben sich die Außenminister des Staatenbundes beim wichtigsten Thema überworfen. Die Chefdiplomaten der Region konnten sich am Montag im mexikanischen Cancun nicht zu einer gemeinsamen Erklärung zur Krise in Venezuela durchringen.
"Das zeigt unsere Unfähigkeit, uns zu einigen, während in den Straßen von Caracas und vielen anderen Städten in Venezuela weiter Gewalt und Unterdrückung herrschen", sagte der mexikanische Chefdiplomat Luis Videgaray. Bei erneuten Protesten in der venezolanischen Hauptstadt wurde ein junger Mann erschossen.
Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto rief in dem Badeort an der Karibikküste zum Dialog auf. "Heute verlangt die Organisation von allen ihren Mitgliedern, wieder zu ihren Prinzipien und Werten zu stehen, die einst zu ihrer Gründung geführt haben", sagte der Staatschef.
73 Tote seit April
Bei Protesten gegen die Regierung in Venezuela sind in den vergangenen Monaten bereits 73 Menschen ums Leben gekommen. Die Opposition verlangt die Freilassung inhaftierter Regierungsgegner und Neuwahlen. Maduro hingegen hat die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung angekündigt. Für die Demonstrationen macht er eine von konservativen Kreisen und ausländischen Regierungen initiierte Verschwörung verantwortlich.
Tillerson kam gar nicht
Eine Reihe von Vermittlungsversuchen zwischen Regierung und Opposition sind bereits gescheitert. Die USA setzten anscheinend von Anfang an keine großen Hoffnungen in das OAS-Treffen: Außenminister Rex Tillerson kam erst gar nicht nach Cancun.
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