Keine Hilfe für Kurden: Radikale Milizen legen in Syrien Transporte lahm
In den internationalen Medien war der Bürgerkrieg in Syrien über Monate weitgehend unsichtbar. Jetzt, im Schatten der Erdbebenkatastrophe, wird klar, wie radikale Milizen einander in vielen Regionen des Landes bekriegen. So beherrschen radikale pro-türkische Krieger, die mutmaßlich als Handlanger der Regierung in Ankara und Präsident Erdogan agieren, große Teile des Erdbebengebietes. Die dort von der Katastrophe besonders betroffene Bevölkerung wird durch sie zum Spielball politscher Willkür.
Hilfe stockt
Eine Woche nach den Erdbeben stockt die innerstaatliche Hilfe noch immer. 52 Lastwagen mit Hilfsgütern aus kurdisch kontrollierten Gebieten für Regionen im Westen des Bürgerkriegslandes seien von Türkei-nahen Rebellen gestoppt worden, teilte am Montag die in London ansässige Aktivistengruppe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Beide Seiten stünden derzeit in Verhandlungen.
Die Güter kommen aus dem Nordosten des Landes und sollen nach Wunsch der Kurden nach Idlib und Afrin gefahren werden. Die aber stehen unter Kontrolle anderer, vor allem islamistischer und pro-türkischer Milizen. Die Lastwagen transportieren etwa Zelte, Lebensmittel, Medikamente und warme Kleidung.
Die Lieferung von Hilfen wird erschwert durch die inzwischen zersplitterten Gebiete, die teils von der Regierung Bashar al-Assads, von Türkei-nahen Rebellen sowie kurdischen Milizen kontrolliert werden.
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