Kein Russen-Bann: Deutschland und Frankreich wollen weiter Visa vergeben

Reisen soll den Russen nicht verboten werden
"Wir müssen strategisch um die Herzen und Köpfe der russischen Bevölkerung kämpfen."

Deutschland und Frankreich warnen gemeinsam vor einem Verbot von Touristenvisa für Russen.

"Während wir die Kontakte mit Vertretern des Regimes und den Behörden auf Bereiche von vitalem EU-Interesse beschränken, müssen wir strategisch um die 'Herzen und Köpfe' der russischen Bevölkerung kämpfen - zumindest um die Teile, die dem 'Westen' noch nicht völlig entfremdet sind", heißt es in einem Reuters vorliegenden gemeinsamen Papier beider Regierungen.

Genaue Prüfungen der Anträge

Die EU-Außenminister wollen das Thema am Mittwoch besprechen. Etliche EU-Länder vor allem in Osteuropa fordern einen Stopp für Visa für Russen oder haben diesen sogar schon national verhängt. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte bereits am Montag betont, dass Deutschland bei der Ablehnung eines Visa-Banns bleibe. Die beiden größten EU-Länder plädieren stattdessen für eine genaue Prüfung von Visumanträgen auf Sicherheitsrisiken, sind aber der Meinung, dass Visa dennoch ausgestellt werden sollten. Man solle nicht unterschätzen, welchen Einfluss es haben könne, das Leben in demokratischen Systemen aus erster Hand zu erfahren.

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