Polizei verhinderte Anschlag auf Reisezug

A Via Rail Canada passenger train pulls into Dorval Station in Montreal, in this July 22, 2009 file photo. Canadian police authorities said on Monday they had arrested and charged two men with an "al Qaeda-supported" plot to derail a passenger train. REUTERS/Shaun Best/Files (CANADA - Tags: BUSINESS POLITICS CRIME LAW)
Zwei Verdächtige sollen geplant haben, einen Zug nach New York zu sprengen - es bestehe kein Konnex mit Boston.

Die kanadische Polizei hat zwei Männer unter dem Vorwurf festgenommen, einen Terroranschlag auf einen Personenzug zwischen Toronto und New York geplant zu haben. Behördenangaben nach unterstützte die Terrorgruppe El Kaida vom Iran aus die Anschlagspläne.

Der Angriff habe im Großraum Toronto stattfinden sollen, erklärte die Polizei am Montag vor Journalisten. Dem Plan zufolge sollte der Anschlag auf eine Brücke verübt werden und dem Fernzug nach New York gelten. An den vorangegangenen monatelangen Ermittlungen war auch die US-Bundespolizei FBI beteiligt.

Verdächtige sind kanadische Staatsbürger

Die 30 und 35 Jahre alten Festgenommenen stammten aus Montreal und Toronto, seien aber keine kanadischen Staatsbürger, teilte die Polizei mit. Zur Nationalität der beiden wollte sie sich aber nicht äußern. Die Anschlagspläne hätten "nicht auf ihrer ethnischen Herkunft, sondern auf Ideologie beruht". Ihnen würden Verschwörung zu einem Anschlag und Mordverschwörung mit einer terroristischen Gruppe zur Last gelegt. Die beiden Verdächtigen sollten am Dienstag einem Richter vorgeführt werden.

Zwar hätten sie "die Fähigkeit und den Vorsatz" gehabt, den Anschlag auszuführen. Allerdings habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung oder den Zugverkehr bestanden. Die Polizei hatte die beiden seit August beobachtet. Die Männer kundschafteten den Angaben zufolge Züge und Zugstrecken aus.

Die Festgenommenen hätten "Unterstützung von El-Kaida-Elementen im Iran erhalten", sagte ein Polizeisprecher in Toronto. Die Männer hätten Anweisungen und Geld aus dem Ausland erhalten, berichtete der Sender CBC unter Berufung auf Polizeiangaben.

Kein Konnex mit Boston-Anschlag

Hinweise auf eine Verwicklung der Regierung in Teheran gebe es aber nicht, auch gebe es keinen Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Boston-Marathon vergangene Woche. Die Festnahmen zeigten jedoch, dass der Terrorismus für Kanada weiterhin ein ernste Gefahr darstelle, sagte Kanadas Minister für öffentliche Sicherheit Vic Toews in Ottawa.

In den vergangenen Monaten waren immer wieder Islamisten aus Kanada bei Angriffen in anderen Ländern in Erscheinung getreten. So wurden zwei kanadische Extremisten getötet, als Sicherheitskräfte Anfang Jänner die Geiselnahme auf einem Gasfeld im algerischen In Aménas beendeten. Anfang April wurde in Mauretanien ein Kanadier festgenommen, der bereits 2012 wegen des Versuchs verurteilt worden war, in Mali ein Ausbildungslager von El-Kaida zu besuchen.

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