Kampfpanzer für die Ukraine? Großbritannien erwägt Vorstoß

Kampfpanzer für die Ukraine? Großbritannien erwägt Vorstoß
Ukraine zeigt sich dankbar, bisherige Waffenlieferungen würden allerdings nicht reichen.

Großbritannien erwägt Medienberichten zufolge die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine. Bis zu zehn Fahrzeuge vom Typ Challenger 2 könnten zur Abwehr der russischen Angriffe an das Land gehen, hieß es in Sky News am Montag unter Berufung auf eigene Informationen. Zuvor hatte Polen in der Debatte über eine Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine den Druck erhöht und ermutigte andere Länder dazu, eine breite Koalition zur Übergabe modernerer Panzer zu bilden.

Demnach liefen entsprechende Diskussionen mit Großbritannien bereits seit Wochen. Ein solcher Schritt würde auch andere Staaten ermutigen, Kampfpanzer zu liefern, zitierte Sky News eine "ukrainische Quelle".

Ebenfalls unter Berufung auf eigene Informationen schrieb der "Spiegel", im Kreis der westlichen Ukraine-Unterstützer habe London die mögliche Lieferung von gut einem Dutzend Systemen vom Typ Challenger 2 bereits "unverbindlich angekündigt". Offiziell aber werde die Entscheidung wohl erst bei einem weiteren Treffen der sogenannten Ramstein-Gruppe am 20. Jänner auf der gleichnamigen US-Militärbasis in Rheinland-Pfalz präsentiert werden.

Das britische Verteidigungsministerium äußerte sich zunächst nicht zu den Berichten. Großbritannien habe bisher mehr als 200 gepanzerte Fahrzeuge an die Ukraine geliefert, darunter Flugabwehrsysteme vom Typ Stormer, hieß es.

Warschau ermutige andere Länder, eine breite Koalition zur Übergabe modernerer Panzer wie etwa des Leopard-Panzers zu bilden, hatte Vize-Außenminister Pawel Jablonski dem polnischen öffentlich-rechtlichen Radio mitgeteilt. Polen könne Teil einer solchen Koalition sein, sagte Jakub Kumoch, Sicherheitsberater von Präsident Andrzej Duda, dem Sender Radio Zet. "Die Sache ist im Fluss. Zuerst muss man einmal herausfinden, was unsere Verbündeten in den westlichen Ländern tun werden." Allein werde das NATO-Land aber nichts in dieser Richtung unternehmen, weil es dazu gar nicht in der Lage sei.

Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit teilte indes mit, ihm seinen keine Anfragen von NATO-Partnern bekannt, Leopard-2-Panzer an die Ukraine zu liefern. Diese will die deutsche Bundesregierung der Ukraine derzeit nicht zur Verfügung stellen. Der Regierungssprecher schloss nationale Alleingänge erneut aus und verwies auf Absprachen mit Partnern wie den USA und Frankreich.

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