Junge Kolumbianer gehen auf die Barrikaden

Junge Kolumbianer gehen auf die Barrikaden
Die Pandemie hat das lateinamerikanische Land schwer getroffen. Eine Steuerreform war der letzte Funke, der vor allem junge Kolumbianer auf die Straße trieb. Der Blutzoll ist hoch.

„Die Pandemie hat nicht nur den armen Kolumbianern, sondern auch der Mittelschicht den Rest gegeben. Die Rezession ist dramatisch. Keine Arbeit, kein Einkommen, keine Sozialhilfe. Nichts. Dafür sollte eine Steuerreform die Reichen noch reicher machen. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht“, erzählt Maria, eine 40-jährige Kolumbianerin aus der Stadt Cali, in einem Telefonat mit dem KURIER.

Wut über die Gesundheits-, Sozial- und Bildungspolitik und Frust über die extreme Kluft zwischen Arm und Reich haben vor allem die Jungen auf die Straße getrieben. Sie sehen keine Chancen für einen sozialen Aufstieg in dem lateinamerikanischen Land. Seit mittlerweile genau einem Monat toben in Cali und anderen Städten des Landes wütende Proteste gegen die Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque; auch Vandalismus steht auf der Tagesordnung.

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