Jeder Zweite kann sich Kauf eines E-Autos vorstellen

ABD0041_20160426 - Ein Elektroauto von "Ruhrauto" wird am 26.04.2016 in Essen (Nordrhein-Westfalen) an einer Stromzapfsäule geladen. Die Bundesregierung soll die Förderung von Elektrofahrzeugen planen. Foto: Roland Weihrauch/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Hohe Akzeptanz in Österreich für erneuerbare Energie und Elektroautos.

Die Akzeptanz für erneuerbare Energie ist in Österreich weiter hoch, Elektroautos beliebt, geht aus einer Studie der WU Wien in Zusammenarbeit mit Deloitte und Wien Energie hervor. Demnach sind E-Autos mittlerweile für jeden zweiten Befragten eine Option: 49 Prozent können sich einen Kauf grundsätzlich vorstellen, 16 Prozent geben an, bereits als nächstes Fahrzeug ein Elektroauto kaufen zu wollen.

"Das Stimmungsbild in unserer Studie zeigt eindeutig in Richtung erneuerbare Energien", so Studienautorin Nina Hampl vom Institut für Strategischem Management an der WU Wien und Professorin für Nachhaltiges Energiemanagement an der Universität Klagenfurt laut Pressemitteilung. Die Ergebnisse zeigten, dass sich neben dem Wunsch nach grünem Strom, das Bewusstsein für Themen wie nachhaltige Wärmeversorgung und Elektromobilität weiter erhöht habe.

Jedes 500. Pkw in Österreich ein E-Auto

Die Zahl der Elektroautos liegt in Österreich derzeit bei rund 10.000. Zum Vergleich: Insgesamt betrug der Pkw-Bestand im Vorjahr laut Statistik Austria rund 4,8 Millionen.

Als wichtigste Gründe für den Kauf eines Elektroautos genannt wurden in der Umfrage die geringen Betriebskosten (78 Prozent), Umwelt- und Klimaschutz (75 Prozent) und der emissionsfreie Betrieb (76 Prozent). Die größten Hürden sind der hohe Preis (81 Prozent), die geringe Reichweite (78 Prozent) und die mangelnde Verfügbarkeit von Elektrotankstellen (76 Prozent).

Als attraktivste Förderungen sehen die Befragten freies Aufladen an öffentlichen Ladestationen, die bereits bestehende Befreiung von Normverbrauchsabgabe und motorbezogener Versicherungssteuer sowie eine Kaufprämie. Auf weniger Interesse stoßen nicht-monetäre Anreize wie beispielsweise die Aufhebung von Geschwindigkeitsbeschränkungen wegen Lärmschutzes oder die Möglichkeit zur Nutzung von Busspuren.

"Kulturwandel im Verkehrssektor"

"Die Elektromobilität hat ein enormes Potenzial und könnte in Österreich zu einem echten Kulturwandel im Verkehrssektor führen", so Deloitte-Österreich-Experte Gerhard Marterbauer. Es liege nun mehr denn je an Politik aber auch an der Industrie, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.

Die Wien Energie hat derzeit über 440 Ladestationen in Betrieb, bis Ende 2017 kommen mit dem eigenen Ausbauprogramm weitere 150 dazu.

Dass ihr Strom aus erneuerbare Energiequellen kommt, ist für 80 Prozent der österreichweit 1.000 Befragten wichtig, geht aus der Studie "Erneuerbare Energien in Österreich 2016" weiter hervor. Könnte der Strommix selbst gewählt werden, würden die Österreicher eine Mischung mit 95 Prozent Grünstrom wählen. Für ebenfalls 80 Prozent ist die Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien ein wichtiges Anliegen. Rund 33 Prozent nutzen fürs Heizen tatsächlich erneuerbare Energieträger.

Photovoltaik-Anlagen

Hohes Marktpotenzial wird auch für Photovoltaik und Stromspeicher gesehen. Bei rund 14 Prozent der Befragten ist eine Photovoltaik-Anlage am Dach des Wohngebäudes installiert, bei 13 Prozent eine Installation geplant. Wien Energie-Geschäftsführer Michael Strebl erklärt dazu: "Wir haben erst kürzlich eine Selbstversorgerlösung entwickelt. Dabei kann man im eigenen Haus den Strom selbst erzeugen, speichern und intelligent nutzen."

Bürgerbeteiligungsmodelle

Auf Interesse stoßen laut Studie auch Bürgerbeteiligungsmodelle: 44 Prozent können sich vorstellen künftig zu investieren. 4 Prozent haben dies bereits getan und durchschnittlich 950 Euro angelegt.

Die Investitionsbereitschaft in erneuerbare Energien ist aber trotz der generell positiven Einstellung gegenüber der vorangegangen Umfrage gesunken: 9 Prozent (2015: 14 Prozent) der Hauseigentümer hätten sich entschieden, in erneuerbare Energietechnologien zu investieren, 44 Prozent (2015: 50 Prozent) hätten darüber nachgedacht aber noch keine Entscheidung getroffen.

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